Targo Bank - Vertriebsgebaren und Incentives sorgen für Kritik

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Zumindest die Provisionsexzesse bei Restschuld-Policen könnten bald vorbei sein. Die Bundesregierung sieht Handlungsbedarf und will die Verträge in das Gesetz für den Provisionsdeckel einschließen. Die Abschlussvergütung soll dann bei maximal 2,5 Prozent des Darlehens liegen dürfen. Dennoch enthält der jetzige Referentenentwurf eine Lücke. Wenn die Bank nämlich gegen Honorar berät und nicht gegen Provision, sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt.

Dass sich das Geschäft mit Krediten lohnt, zeigt ein Blick auf die Geschäftszahlen. Die Eigenkapitalrendite der Targo Bank beziffere sich auf aktuell 40 Prozent, berichtet die "Süddeutsche", und die Zinsmarge habe 2017 bei sechs Prozent gelegen. Deutlich mehr als der Branchenschnitt aller Banken und Sparkassen: er lag laut Bundesbank bei nur 1,04 Prozent.

Auch andere Zahlen lassen aufhorchen. Laut finanz-szene.de hat das Geldhaus mit Eigenkapital in Höhe von 1,441 Milliarden Euro 2017 einen Vorsteuergewinn von 664 Mio. Euro erwirtschaftet. Das entspricht einer Rendite von sagenhaften 46 Prozent. Da kann aktuell kein Bankhaus mithalten. Die Direktbank ING erzielte zum Beispiel im selben Jahr 17 Prozent.

"Völlig übliches und unverwerfliches System"

Die Targo Bank hat sich gegenüber der "Süddeutschen" zu den Vorwürfen positioniert. Die Incentives und Vertriebsanreize leugnete das Bankhaus nicht. Das Anreizsystem für die Mitarbeiter sei aber ein "völlig übliches und unverwerfliches Mittel der Mitarbeiter-Motivation". Auch wehrten sich die Düsseldorfer gegen den Vorwurf, sie würden Kunden in die Schuldenfalle treiben. Man vergebe Kredite "nur an Kunden, bei denen wir zum Zeitpunkt der Kreditbeantragung sicher sind, dass sie den Kredit zurückzahlen können".