Zwölf Lebensversicherer nur mit Übergangshilfen ausreichend solvent

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Darüber hinaus hat Aktuar Kühl erstmals für die Untersuchung Versicherer in verschiedene Korridore eingeteilt. Aus den Nettoquoten leitet er ab, welches Unternehmen sich auch im Neugeschäft Garantien leisten kann und welches bei der Produktentwicklung tendenziell eher kleinere Spielräume hat.

20 Unternehmen vor großen Herausforderungen (Nettoquote unter 150 Prozent): 20 Unternehmen stehen mit einer Solvenzquote ohne Bilanzierungshilfen von unter 150 Prozent aktuell vor Herausforderungen, sofern sie noch Neugeschäft betreiben wollen, berichtet Kühl. Bei der Wahl der Produkte für das Neugeschäft und bei der Höhe der Überschussbeteiligung seien diese Versicherer stark eingeschränkt.

27 Unternehmen weitgehend gerüstet (Nettoquote 150 – 300 Prozent): 27 Versicherer sieht Kühl im grünen Bereich, mit einer Nettoquote von 150 bis 300 Prozent, und damit weitgehend finanzstark und gerüstet für Extremszenarien. Sie seien in der Lage, den eingegangenen Versprechen unverändert auch in Zukunft nachzukommen.

Quelle: Policen Direkt

36 Unternehmen mit Spielraum für Garantien (Netto über 300 Prozent): Erfreulich ist, dass immerhin 36 Unternehmen ihren Kunden höhere Leistungen anbieten können, zum Beispiel in Form von Überschüssen oder Garantien im Neugeschäft. Das erlaube eine komfortable Ausstattung mit Nettokapital bzw. eine Nettoquote von mehr als 300 Prozent.

Ob ein Unternehmen seine Spielräume auch tatsächlich nutze, sei eine Frage der Strategie, gibt Kühl zu bedenken. Er empfiehlt, sich nicht allein auf Solvenzquoten bei der Einschätzung eines Versicherers zu verlassen. Auch Daten zu Ertragsquellen und Gewinnbeteiligungen geben zum Beispiel weitere wichtige Einblicke.