Haftpflichtversicherung - Branchengrößen wirtschaften meist auskömmlich

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Platz drei nach Prämienanteilen: die R+V Allgemeine. 589 Mio. Euro Prämieneinnahmen 2017 sichern dem Unternehmen 7,60 Prozent Marktanteil. Bei der Zahl der Verträge sah die Bilanz gut aus: 1.906.071 Verträge ergeben ein Plus von 33.025 Verträgen gegenüber dem Vorjahr. Ungünstiger aber fiel das Ergebnis bei der Combined Ratio aus: Kämpfte man sich 2016 mit 99,95 Prozent noch unter die kritische Marke von 100 Prozent, musste man 2017 den schlechten Wert von 107,42 Prozent zur Kenntnis nehmen: die Ausgaben des Versicherers waren also nicht mehr durch die Prämieneinnahmen gedeckt. Im Schaden-Kosten- Ranking des Branchenmonitors bedeutet das einen schlechten 45. Rang: nur 5 Versicherer hatten schlechtere Rentabilitätskennzahlen.

Der mit Einnahmen von 553 Mio. Euro und einem Marktanteil von 7,14 Prozent viertgrößte Versicherer, die Ergo, kann sich über eine gute Schaden-Kosten-Quote von 86,20 Prozent und Mehreinnahmen bei den Prämien gegenüber dem Vorjahr von 12.07 Mio. Euro freuen. Allerdings ging die Anzahl der Verträge von 1.806.764 für 2016 auf 1.673.470 für 2017 zurück: ein Minus von 7,38 Prozent.

Wesentlich erhöhen hingegen konnte die Gothaer Allgemeine, der mit Prämieneinnahmen von 356 Mio. Euro und einem Marktanteil von 4,60 Prozent fünftgrößte Versicherer, die Zahl der Versicherungsverträge: Zuwachsraten von 17,61 Prozent durfte man für 2017 verzeichnen und brachte es so auf 1.668.515 Verträge gegenüber 1.418.634 Verträgen im Vorjahr. Mit der Schaden-Kosten-Quote darf man auch zufrieden sein: Zwar ist sie mit 90,22 Prozent noch 3,28 Prozentpunkte schlechter als der Durchschnittswert aller Versicherer, jedoch musste man noch 2016 einen Wert von 110,40 Prozent und damit ein doch auffälliges Minus in Kauf nehmen. Nun also wirtschaftet man, gemäß Geschäftsindikator für die Schaden-Kosten-Bilanz, wieder im Plus.

VHV ist auffallend im Minus

Bitter hingegen ist die Schaden-Kosten-Bilanz für die VHV, dem mit 327 Mio. Euro Prämieneinnahmen und 4,22 Prozent Marktanteil sechstgrößten Versicherer. Aufgrund einer Schaden-Kosten-Quote von 121,99 Prozent landet man für 2017 auf dem vorletzten und damit 49. Rang der Tabelle aller Versicherer. Immerhin: Der Wert stellt eine leichte Verbesserung dar, denn schon 2016 musste man sich auf dem vorletzten Rang platzieren. Damals betrug die Schaden-Kosten-Quote sogar 123,34 Prozent. Bei den eingenommenen Bruttoprämien hingegen verbuchte man 2017 16,25 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Und auch die Anzahl der Verträge kletterte von 1.446.474 auf 1.486.788 Stück.

Der nach Prämienzahlen siebtgrößte Haftpflichtversicherer mit Einnahmen von 307 Mio. Euro und einem Marktanteil von 3,96 Prozent, die HDI Versicherung, muss wie die Ergo mit rückläufigen Vertragszahlen kämpfen: von 1.362.785 auf 1.324.806 ging die Zahl der Verträge im Jahr 2017 zurück. Anders als für die Ergo aber steht für die HDI Versicherung auch ein Rückgang der Prämieneinnahmen zu verzeichnen, denn 2016 nahm man noch 308,01 Mio. Euro Prämien ein. Beim Schaden-Kosten- Indikator aber schafft man es dann doch ins Plus mit einem Wert von 99,38 Prozent.