Deutsche Bauern kaum gegen Dürreschäden versichert

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Aktuell biete die Vereinigte Hagel nur eine Indexversicherung gegen Trockenheit an, die aber nicht groß nachgefragt werde. Das Problem hierbei: Sie erlaube es dem Bauern nicht, den tatsächlichen Wert des Feldes zu versichern, sondern lediglich im Verhältnis zu den Durchschnittserträgen eines Landkreises. Das ist eine komplizierte Geschichte. So kommt etwa nicht etwa ein Gutachter auf das Feld, um den Schaden zu besichtigen. Stattdessen orientiert sich die Entschädigung an bestimmten Schwellwerten - etwa, welche Wasserkapazität an einer bestimmten Messstelle ermittelt wird.

Aussicht auf Staatshilfen

Die Bauern können dennoch auf Hilfe hoffen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat bestätigt, dass die Forderungen des Bauernverbandes nach Finanzhilfen aus Steuergeldern berechtigt seien. Der Verband hatte umgehend eine Milliarde Euro an Soforthilfe gefordert, da sonst die Existenz vieler Betriebe gefährdet sei.

„Es geht bei Lebensmitteln nicht um irgendein Produkt, sondern um unsere Mittel zum Leben“, sagte Klöckner am Mittwoch vor Pressevertretern. Verantwortlich für den Ersatz von Wetter-Schäden seien aber in erster Linie die Bundesländer, die entsprechende Schritte prüfen sollen. Schon jetzt ist die Agrarindustrie eine der am höchsten subventionierten: Allein 6,5 Milliarden Euro erhielten deutsche Landwirte im letzten Jahr von der EU.

Für die Bauern könnte das Warten auf Hilfe zur Hängepartie werden. Der Bund will erst über eigene Hilfen entscheiden, wenn Ende August die Abschlussbilanz der Ernte vorliegt. "Wenn das ein nationales Ausmaß hat, dann kann der Bund wie 2003 auch mit Finanzen helfen", sagte Bundesagrarministerin Julia Klöckner am Montagabend dem ZDF.