Top-Versicherungsmakler des Focus: Analysehaus Statista gesteht Fehler ein

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Dankenswerterweise klärt Hubertus Bitting auch darüber auf, wie der Fehler überhaupt zustande kam. Er erklärt: „Zahlreiche von uns zur Makler-Qualität befragte Endkunden haben auch Mehrfachvertreter empfohlen. In Einzelfällen fanden wir die Namen von Versicherungsvertretern sogar bei befragten Maklern als Kollegen-Empfehlungen.“

Bemerkenswert: Auch Makler hätten folglich Wettbewerber empfohlen, die gar keine Makler sind. Dies zeige, dass im Markt offenbar bis heute keine völlige Klarheit über die Abgrenzung von Maklern und Vertretern im Sinne der §34d GewO und anderer gesetzlicher Regelung bestehe, kommentiert Bitting. "Uns ist diese Unterscheidung aber selbstverständlich klar – und wir haben die Liste auch in diesem Hinblick geprüft, aber leider nicht ausreichend genug. FOCUS und wir werden diesen Fehler korrigieren."

Falsche Makler dürfen Auszeichnung nicht nutzen

"Die acht fälschlich ausgezeichneten Unternehmen werden selbstverständlich kontaktiert und darauf hingewiesen, dass sie die Auszeichnung nicht werden nutzen können", erklärt Bitting weiter. Hier bliebe einzuwenden: Das hätten sie wohl schon aufgrund ihres Status als Versicherungsvertreter nicht gedurft. Sie hätten mindestens eine Abmahnung wegen unlauteren Wettbewerbs riskiert, wenn sie sich als Makler ausweisen, obwohl sie gar keine entsprechende Zulassung besitzen.

"Haben zu Intransparenz beigetragen"

Das Fazit des Analysten fällt bitter aus. Bitting schreibt: "Erklärtes Ziel der FOCUS-Listen ist es, Orientierung in unübersichtlichen Märkten zu schaffen. In dem Bemühen, unabhängige Maklerunternehmen durch die Veröffentlichung hervorzuheben und Transparenz zu schaffen, haben wir stattdessen durch die definitorische Inkonsistenz in der Liste ein Stück weit sogar zur Marktintransparenz beigetragen. Absicht war und ist es jedoch, diese zu reduzieren. Umso dankbarer sind wir für Ihren aufmerksamen Blick, Ihre Anmerkungen und Anregungen", so schließt der Analyst seinen Kommentar. Man kann davon ausgehen, dass Focus und Statista es beim nächsten Mal besser machen.