R+V und Europa triumphieren im IVFP-Rating für klassische Rentenversicherungen

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Zusätzlich zu den klassischen Tarifen unterscheidet das IVFP auch eine „Klassik Plus“-Variante. Dabei handelt es sich laut Definition „um eine klassische Rentenversicherung mit in der Regel geringeren Garantieelementen, aber erhöhter Renditechance. Die Kapitalanlage erfolgt in der Regel im Deckungsstock oder in einem sicherheitsorientierten Sondervermögen.“ Eine recht vage Beschreibung.

Gemeint sind damit Tarife wie die „Allianz Privatrente Perspektive“, die dem Kunden nur den Erhalt der eingezahlten Beiträge als Garantie bietet - hierbei gilt es zu bedenken, dass die Inflation zu einer Geldentwertung führt. Zudem verspricht der Versicherer höhere Renditechancen. Diese erkauft er sich aber durch bestimmte Freiheiten. So kann der Kunde zwischen einer Einmalzahlung und einer lebenslangen Rente wählen. Aber wie die Überschüsse verrentet werden, erfährt der Kunde erst, wenn er tatsächlich in Rente geht.

Die Allianz kann sich mit „Perspektive“ und Gesamtnote 1,1 bei den Serviceversicherern der „Klassik Plus“ durchsetzen. Dahinter platziert sich die Alte Leipziger mit Tarif „AL_RENTEFlex“ und Provinzial Nordwest mit ihrer „KlassikRente" gleichauf auf Rang zwei. Beide Versicherer erzielen eine Gesamtnote von 1,4. Die Bronzemedaille teilen sich hier ebenfalls zwei Versicherer: die Bayern-Versicherung mit „PrivatRente Garant“ und Continentale mit „Rente Klassik Pro“, die beide Note 1,6 erringen.

Versicherer mit schlechter Platzierung werden nicht veröffentlicht

Kritisch anzumerken ist zum Rating, dass das IVFP die Tarife der weniger gut platzierten Versicherer nicht veröffentlicht. Das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Auswertung auch den Verbrauchern als Orientierung dienen soll. Das Analysehaus verkauft Gütesiegel, mit dem die Versicherer für ihre Produkte werben können.

Zudem bedingt die starke Gewichtung der „Teilbereichsnote Unternehmen“, dass große und international vernetzte Versicherer schon einen gewissen Startvorteil haben, etwa gegenüber Vereinen auf Gegenseitigkeit. Ob diese tatsächlich mehr Sicherheit und Stabilität bieten, wie dies die Studie indirekt behauptet, ist zumindest diskutabel, wie die Pläne mehrerer großer Versicherer wie der Generali zeigen, klassische Altverträge in den Run-off zu überführen oder gar an externe Investoren abzutreten. Mehr Ergebnisse des Privatrenten-Ratings gibts demnächst beim Versicherungsboten.