Alexa kills Herr Kaiser: Studie prognostiziert Aus für klassische Versicherungsvermittler

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Glaubt man den Prognosen der Studienmacher, wird persönliche Beratung im Versicherungsvertrieb mittelfristig eine Nische. Die Mehrheit der Verbraucher schließt hingegen per Direktvertrieb ab und lässt sich vom Robo-Advisor beraten. Dieses Szenario zu Ende gedacht, würde es für den Versicherungsvertrieb kaum noch Sinn machen Nachwuchs auszubilden. Auch sollten sich Versicherungsvermittler besser nach Job-Alternativen umschauen: Ihr Beruf wird weitgehend überflüssig.

Was die Studie kennzeichnet, ist ein Vertrauen in die Überlegenheit der Technik gegenüber menschlichen Beratern. Und damit im Fall von Adcubum auch in die eigenen Produkte. "Was Wissen, Marktüberblick und fehlerfreies Arbeiten anbelangt, werden Robo Advisor in der Lage sein, jeden Experten in den Schatten zu stellen", kommentiert Vincent Wolff-Marting, Digitalexperte der Versicherungsforen Leipzig.

Dem entgegen zeigen andere Studien, dass den Kunden nach wie vor auf den menschlichen Faktor im Beratungsgespräch setzen. Laut einer repräsentativen forsa-Umfrage aus dem Jahr 2017 wollen 81 Prozent der Verbraucher persönlich von Mensch zu Mensch beraten werden und äußern sich skeptisch zum Onlineabschluss von Versicherungen.

Den steilen Thesen seien die Marktanteile des Direktvertriebes laut GDV-Vertriebswegestatistik 2017 gegenübergestellt: hier werden auch die Vergleichsportale wie Check24 zugerechnet. In der Schaden- und Unfallversicherung kann der Direktvertrieb knapp 14 Prozent des gesamten Neugeschäfts auf sich vereinen, ermittelt nach Beitragssumme. In der Krankenversicherung erzielen Onlineabschlüsse hingegen nur 6,1 Prozent Marktanteil und der Lebens- und Biometriesparte magere 2,3 Prozent (Zahlen für 2016). Gegenüber früheren Jahren büßte der Onlinekanal sogar Marktanteile ein.