Versicherungsbote Fachmagazin 01/2018 erscheint am 23. April

Quelle: Versicherungsbote

Am 23. April ist es wieder soweit: Dann wird druckfrisch die neue Ausgabe des Versicherungsbote-Printmagazins ins Haus geliefert, um an tausende Abonnenten verschickt zu werden. Und weil im Hause des Versicherungsboten noch echte Handarbeit geleistet wird, tütet die Redaktion die Hefte auch selbst ein, versieht sie mit Labels, packt sie in gelbe Postkisten und schickt die Magazine auf Reisen. Damit Sie sich als Leser drauf einstellen können, was sie diesmal an Themen und Interviews erwartet, gibt es das Editorial vorab auf der Webseite zu lesen. Und wer noch kein kostenfreies Abo hat, kann es über diesen Link bestellen.

Werte Leserinnen und Leser,

es ist geschafft! Deutschland hat eine handlungsfähige Regierung. Das ist wichtig, denn auch in der Versicherungswirtschaft stehen Aufgaben an, die kluge politische Rahmenbedingungen erfordern. Dass es erneut eine Koalition aus Union und SPD sein wird, war beim Erscheinen des letzten Heftes nicht abzusehen. Stolze 171 Tage dauerte es von der Bundestagswahl bis zur Regierungserklärung der neuen und alten Bundeskanzlerin Angela Merkel: ein Langzeitrekord bei der Regierungsbildung!

Eines der Themen, dem sich die Regierung wird widmen müssen, ist die Sicherung der Rente und der Kampf gegen Altersarmut. Darüber haben wir mit dem Volkswissenschaftler Bernd Raffelhüschen gesprochen, der zugleich im Aufsichtsrat der Ergo sitzt. Aus einer wirtschaftsliberalen Perspektive heraus äußert Raffelhüschen Zweifel, ob schwarzrot hier die richtigen Weichen gestellt hat - Vorhaben wie die Grundrente und der Ausbau der Mütterrente werden zunächst Mehrkosten erzeugen.

Die Frage nach der Zukunftsfähigkeit betrifft nicht allein die gesetzliche Rente. Auch die privaten Versicherer geraten durch den Niedrigzins unter Druck - und müssen ihre Altersvorsorgeprodukte neu aufstellen.

Frank Nobis vom Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) argumentiert in seinem Gastbeitrag, dass Finanzanlagenvermittlern und Beratern die Aufgabe zukommt, ihren Kunden die Angst vor Fondslösungen und Aktien zu nehmen. Nur so lasse sich aktuell der Wertverfall durch Inflation ausgleichen. Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BDV) äußert sich hingegen skeptisch, ob Vorsorgeprodukte wie die kapitalbildende Lebensversicherung künftig noch die Altersvorsorge bereichern können. Auch sie beobachtet, dass die Verbraucher verunsichert sind.

Ein weiteres Zukunftsthema: die Digitalisierung. Hierbei könnte man spöttisch einwenden: die Strukturen, mit denen die Bundesregierung eine digitale Agenda anschieben will, sind ähnlich komplex wie das Versicherungsvertragsgesetz. Nicht nur gibt es jetzt mit CSU-Politikerin Dorothee Bär eine Staatsministerin für Digitales. Darüber hinaus teilen sich stolze fünf Ministerien die Zuständigkeiten, um, Zitat, „Visionen der Digitalisierung aufzuzeigen“ - zum Beispiel Flugtaxis.

Wir aber bleiben auf dem Boden und haben mit Alexander Grimm, COO des digitalen Versicherers Getsafe, darüber gesprochen, wie Insurtechs das Schadenmanagement neu definieren könnten. Und ob Vertrieb und Innendienst bald durch Maschinen ersetzt werden, denn auch der Arbeitsmarkt steht durch den digitalen Wandel vor Umbrüchen. Doch digital dringt bis in unsere Privatsphäre hinein und ändert die Art, wie wir wohnen: Stichwort Alexa, Siri und Co. Martin Schmidt-Schön, Digitalexperte der Generali, erklärt uns, was intelligente Haushaltstechnik unter dem Stichwort „Smart Home“ für die Versicherer bedeuten kann.

Weil die Versicherungswirtschaft bald ein Fachkräfteproblem haben könnte - das Durchschnittsalter der Vermittler liegt bei knapp 50 Jahren - haben wir bei Hans Steup nachgefragt, wo und wie man diese Nachwuchskräfte findet. Er betreibt einen digitalen Stellenmarkt, der ganz auf die Versicherungsbranche spezialisiert ist.

Wir hoffen, dass auch die anderen Beiträge eine breite Vielfalt an Meinungen und Themen widerspiegeln und Sie diese mit Gewinn lesen!

Ihr Björn Bergfeld, Chefredakteur Versicherungsbote