Im Zweifel für den Fonds-Sparplan

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Dennoch bleibt die große Frage: Welches Produkt ist das Bessere für die Altersvorsorge - Fondspolice oder ein Sparplan in einen Investmentfonds? Dazu klammern wir das Thema Todesfallschutz aus und schauen uns die Entwicklung von bestehenden Fondspolicen im Vergleich zur Anlage in einen Fonds-Sparplan mit den gleichen Zielfonds an. Zur Berechnung haben wir ein Tool der EDISOFT GmbH genutzt, das über ein Fondsuniversum der FVBS-Datenbank verfügt. So konnte die Anlage inklusive identischer Laufzeiten, Beiträge, Dynamiken und Kosten nachgebildet werden.

Insgesamt zeichneten sich ähnliche Ergebnisse, bei den untersuchten Policen, ab. Daher sollen stellvertretend zwei Beispiele für die Tendenz der Resultate stehen. Zum einen wurde eine Fondspolice der Württembergischen herangezogen. Seit 2004 wurden 12 Jahre lang monatlich 25 Euro angespart. In Summe wurden also 3.600 Euro in den Vertrag eingezahlt. Allerdings lag der Rückkaufswert zum 30.11.2016 lediglich bei 2.029,10 Euro. Das sind 1.570,90 Euro Verlust oder eine Rendite von -10,22 Prozent pro Jahr für den Betrachtungszeitraum.

Dabei hatte der, in der Police gewählte Fonds, der W&W Quality Select Aktien Welt, gar keine negative Entwicklung. Im gleichen Zeitraum und nach Kosten hat der Fonds ein Ergebnis von 5.565 Euro erreicht. Damit hätte der Vertragsnehmer eine Rendite von 6,99 Prozent pro Jahr erzielt und damit keinen Verlust, sondern einen Gewinn von 1.965 Euro eingefahren. Im Vergleich zur Fondspolice steht damit eine Differenz von stolzen 3.535,90 Euro zu Gunsten des Fonds-Sparplans.

Im zweiten Test wurde eine HDI Fondspolice betrachtet. Seit Vertragsbeginn 2004 wurden insgesamt 4.787,92 Euro eingezahlt (25 Euro/mtl. und 4 Prozent Dynamik). Im Januar betrug das Fondsguthaben in der Police 3.621,44 Euro. Das entspricht einem Verlust von 1.166,48 Euro beziehungsweise einer Rendite von -5,04 Prozent pro Jahr. Auch hier hatte der Zielfonds, der Inovesta Classic OP, eine positive Entwicklung im Betrachtungszeitraum. Immerhin schaffte der Fonds eine Wertentwicklung von 3,62 Prozent pro Jahr. In absoluten Zahlen entspricht das einem Guthaben von 5.937 Euro und damit einem Zuwachs, im Vergleich zum eingezahlten Betrag, von 1.149,08 Euro. Die Differenz zum Fondsguthaben, in der Police, beträgt sogar 2.315,56 Euro.

Wie diese Unterschiede zwischen den beiden Modellen entstehen, ist nicht schwer zu erraten. Abschluss- und Verwaltungskosten minimieren das Guthaben der Policen gerade in den ersten Vertragsjahren enorm. Leider sorgen auch die fortlaufenden jährlichen Kosten einer Fondspolice dafür, dass der Nachteil zu einem reinen Fondssparplan in einem Investmentdepot eher noch größer wird.