Getsurance entwickelt digitale BU-Versicherung

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Das Berliner Insurtech Getsurance hat weitere zwei Millionen Euro Kapital eingesammelt und wird eine digitale Berufsunfähigkeits-(BU)-Police entwickeln. Dies berichtet das Startup-Portal „Gründerszene“, und dass demnächst noch der fehlende Versicherer hierfür verkündet werde. Start der neuen digitalen BU-Police soll im dritten Quartal sein.

*Richtigstellung (27.04.2017): In einer früheren Version des Textes stand, dass das Analysehaus Franke und Bornberg gemeinsam mit Getsurance eine digitale BU plane. Franke und Bornberg ist nicht in den Entwicklungsprozess involviert und ist lediglich mit einem Angel-Investment von 500.000 Euro beteiligt.

Zwei Millionen Euro Frischgeld habe das Insurtech-Startup Getsurance von Investoren erhalten, um sein Geschäft ins Laufen zu bringen, berichtet „Gründerszene“. Das Geld komme von Picus Capital (dahinter steht der Investor Alexander Samwer), der Beteiligungsgesellschaft der Investitionsbank Berlin und von der Schweizer PostFinance, letztere ist etwa vergleichbar mit der deutschen Postbank.

Vorteil Franke und Bornberg

Außerdem hat Getsurance bereits seit dem vergangenen Jahr 500.000 Euro in der Tasche, die das Analysehaus Franke und Bornberg beigesteuert hat. Nun fehlt dem Unternehmen noch ein Versicherer, der in den kommenden Wochen benannt werden soll. Dann hätte Getsurance alles, was man braucht, um eine wirklich neue, pardon innovative BU-Police auf die Beine zu stellen.

Neben dem noch namenlosen Risikoträger und ausreichend Geldmitteln könnte die Kompetenz des Hauses Franke und Bornberg, Hannover, entscheidend für den Erfolg einer BU-Police sein, die die Welt so noch nicht gesehen hat – so darf man das erwarten. Franke und Bornberg ist nicht nur Erfinder des BU-Ratings, sondern zugleich auch sachlicher Kritiker der BU-Anbieter. Dies etwa, weil die Versicherer sozusagen Rosinen picken, indem sie die Prämien für Schreibtisch-Akademiker (Steuerberater, Mathematiker) immer billiger machen und für Handwerker immer teurer.

Digitale Infrastruktur besteht schon

Hier darf man gespannt sein, wie Getsurance das Preisniveau fair über alle potenziellen Kunden und deren Risiken verteilen wird. Laut „Gründerszene“ will das Berliner Insurtech eine modulare Police anbieten. Das muss dann kein BU-Vertrag im engeren Sinne sein, sondern könnte auch Elemente wie den Schutz von Grundfähigkeiten enthalten. So könnte ein Handwerker zum Beispiel vor allem für ihn wahrscheinlichere Rückenleiden absichern und dadurch berufstypische Risiken absichern, ohne den für Handarbeiter oft unerschwinglichen BU-Vollschutz bezahlen zu müssen.

Getsurance-Gründer Johannes Becher kritisiert laut „Gründerszene“ bei BU-Policen den heutzutage „langwierigen Antragsprozess, der nicht kundenfreundlich ist“. Das entsprechende Angebot des eigenen Hauses „solle sich in wenigen Minuten online abschließen lassen". Diese Prognose Bechers passt zur Technik von Franke und Bornberg, deren „VersDiagnose“ bereits seit gut zwei Jahren einen Online-Check für BU-Schutz und eher bezahlbare Alternativen ermöglicht, ein verbindliches Vertragsangebot plus Antrag inklusive. Was Andere gern hätten, hat Getsurance offenbar bereits: die digitale Infrastruktur.