Die Arag-Gruppe hat sich von ihrem Lebensversicherungs-Geschäft getrennt und dieses an die Frankfurter Leben-Gruppe verkauft. Im Rahmen der Transaktion übernimmt der Run-Off-Spezialist nun 92 Prozent der Aktien an der Arag Lebensversicherung und damit auch deren Bestand. Dieser umfasst 322.000 Versicherungsverträge mit 2,8 Milliarden Euro Kapitalanlagen und 220 Millionen Euro Beiträgen. Der ARAG Konzern wolle sich künftig auf die Geschäftsschwerpunkte im Sach- und Krankenversicherungsbereich konzentrieren.
Bereits im Juni dieses Jahres habe Arag-Patriarch Paul-Otto Fassbender seine Belegschaft über die grundsätzliche Möglichkeit informiert, dass die Arag Leben an einen anderen Versicherer abgegeben werden könnte. Im August wurden Übernahme-Gespräche mit der Frankfurter Leben bekannt.
Der auf Run-Off spezialisierte Versicherer steht im Eigentum der deutschen BHF-Bank und dem chinesischen Investor Fosun, Shanghai, und bereitet derzeit die Übernahme des Bestands der Basler Leben AG - Direktion für Deutschland vor (noch steht die Genehmigung des Deals durch die BaFin aus).
Nun hat die Frankfurter Leben-Gruppe ein Großteil der Aktien an der Arag Lebensversicherungs-AG übernommen. 92 Prozent der Anteile gehen vom Besitz der ARAG SE in den Schoss des Run-Off-Spezialisten. Selbstverständlich steht die Transaktion noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Arag will sich auf Sach- und Krankenversicherungen konzentrieren
„Unsere neue Vereinbarung zeigt, dass für unser Geschäftsmodell ein Markt da ist. Von derartigen Transaktionen profitieren alle Beteiligten, auch den Kunden entstehen keine Nachteile. Die Versicherungsverträge werden exakt fortgeführt, Überschussbeteiligungen sind durch den Verkauf nicht betroffen“, sagt Bernd Neumann, Vorstand der Frankfurter Leben.
Nach dem Verkauf der Leben-Spart will sich der Arag Konzern künftig auf seine Geschäftsschwerpunkte im Sach- und Krankenversicherungsbereich konzentrieren, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Dabei stehe insbesondere der weitere Ausbau des internationalen Geschäftes im Fokus. Erst gestern wurde der Einstieg des Rechtsschutzversicherers in Kanada bekannt.