Bargeldversicherung - Nachfrage steigt

Quelle: WolfBlur/Pixabay

Die Nachfrage bei Versicherungslösungen für das Einlagern von Bargeld steigt. Zwar beschränkt sich der Trend vorerst nur auf die Schweiz. Nach dem Vorbild der Munich Re wollen nun auch eidgenössische Unternehmen Strafzinsen bei Banken umgehen. Bei anhaltendem Niedrigzins könnte der Bedarf auch in Deutschland wachsen.

Die Munich Re will Strafzinsen umgehen. Statt auf der Bank bunkert der weltgrößte Rückversicherer seit März Bares im Keller. „Wir probieren das jetzt mal“, wird der zum Jahresende scheidende Konzernchef Nikolaus vom Bomhard in der Presse zitiert. Man werde eine „zweistellige Millionensumme“ im eigenen Haus einlagern.

Es klingt wie ein Scherz, ist aber keiner. Statt Bargeld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen 0,4 Prozent „Strafzins“ zu parken, legt sich die Munich Re die ersten Millionen in den Keller. Bei einem zweistelligen Millionenbetrag, sagen wir 50 Millionen Euro, Kleingeld für einen Konzern wie die Munich Re, entsprechen 0,4 Prozent einem Betrag von 200.000 Euro.

Versicherung für Bargeld ist vergleichsweise günstig

Diesem Vorbild folgen nun auch immer mehr Unternehmen in der Schweiz. Um die Bargeldbestäne vor Diebstahl oder Schaden zu schützen, bedarf es nicht nur entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen wie Alarmanlagen oder verstärkten Wändern, sondern auch eines Versicherungsschutzes.

„Aufgrund des tiefen Zins-Niveaus stellen wir eine höhere Nachfrage nach Versicherungslösungen für das Einlagern von Bargeld fest“, sagte Philipp Surholt von der Zurich Insurance Group AG gegenüber der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Die angefragten Versicherungssummen liegen zwischen 100 Millionen und 500 Millionen Franken. Um eine Millionen Franken abzusichern, berechnet beispielsweise die Helvetia Holding AG rund 1000 Franken pro Jahr. Das entspricht 912 Euro. Für das Parken des gleichen Betrags müssten die Unternehmen knapp 7.500 Franken pro Jahr entrichten.