Riester-Rente - Arbeitgeber fordern deutliche Zuschuss-Anhebung

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Riester-Rente - Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände fordert einen höheren staatlichen Zuschuss zur Riester-Rente. Der staatliche Zuschuss pro Riester-Vertrag solle von aktuell 154 Euro auf 200 Euro pro Jahr erhöht werden, fordert Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA). Auch die steuerliche Absetzbarkeit der Riester-Beiträge und die betriebliche Altersvorsorge müsse attraktiver gemacht werden.

Im April forderte CSU-Chef Horst Seehofer die Rückabwicklung der Riester-Rente. „Riester ist gescheitert“, sagte er bei einer Rede in München. Die Anfang des letzten Jahrzehntes beschlossene Kürzung des Rentenniveaus werde nach seiner Einschätzung dazu führen, „dass etwa die Hälfte der Bevölkerung in der Sozialhilfe landen würde“. Weil nur 16 Millionen Menschen riestern und die Verträge infolge des Niedrigzinses immer unattraktiver würden, sei zukünftig mit massenhafter Altersarmut zu rechnen.

Riester-Rente: Förderung solle auf 200 Euro angehoben werden

Ein Problem der Riester-Rente: Aktuell wird die Riester-Rente voll auf die Grundsicherung der Alterung angerechnet, der Sparanreiz für Geringverdiener ist daher gering. Nach dem bereits der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Wichtigkeit der geförderten Altersvorsorge betonte und eine Anpassung der Förderung an die gestiegenen Einkommen anregte, zieht nun auch die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände nach.

So forderte der Haupgeschäftsführer Kampeter: "Der staatliche Zuschuss pro Riester-Vertrag sollte von 154 Euro im Jahr auf 200 Euro erhöht werden. Auch die steuerliche Absetzbarkeit der Riester-Beiträge sollte von derzeit 2100 Euro auf 3000 Euro pro Jahr angehoben werden". Schließlich werde das Rentenniveau in den kommenden Jahren schrittweise sinken. Damit drohe steigende Altersarmut.

BDA ist gegen Nahles-Rente

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müsse das Produkt Riester für Arbeitnehmer einfach attraktiver werden, argumentierte der BDA-Chef. Auch bei der betrieblichen Altersvorsorge müsse geschraubt werden. Kampeter könne sich beispielsweise eine höhere steuer- und abgabenfreie Summe bei der Entgeltumwandlung vorstellen. Aktuell seien maximal vier Prozent des Brutto-Lohns bis zur Beitragsbemessungsgrenze steuer- und abgabenfrei, wenn das Geld in die Altersvorsorge fließt. "Dieses Limit der Entgeltumwandlung sollte auf acht Prozent erhöht werden, das ermutigt zu mehr Vorsorge", forderte Kampeter.

Derweil erteilt der BDA-Geschäftsführer der Nahles-Rente eine klare Abfuhr. Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) will die Bundesbürger bei den Betriebsrenten stärker in die Pflicht nehmen. Zukünftig soll jeder Beschäftigte automatisch vorsorgen, sofern er nicht explizit per Opt-Out-Regelung einem Altersvorsorge-Vertrag widerspricht. Diese obligatorische Betriebsrente würde viele kleine und mittlere Unternehmen in den Ruin treiben, warnte Kampeter.