Die Bundesregierung will den Zuschuss an die Rentenkasse deutlich anheben. Während in diesem Jahr 86,7 Milliarden Euro fließen sollen, werde der Bundeszuschuss bis 2020 über die Marke von 100 Milliarden Euro steigen. Das geht aus einem Bericht der Bild hervor. Das Blatt beruft sich auf den neuen Finanzplan des Bundes.
Knapp vor einem Jahr plante Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für das Jahr 2019 mit einem Bundeszuschuss zur Gesetzlichen Rente in Höhe vom 97,8 Milliarden Euro. Daraufhin wurde über das baldige Knacken der 100 Milliarden Marke spekuliert.
Nach neuesten Planrechnungen seines Ministeriums kalkuliert Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für das kommende Jahr mit einem Bundeszuschuss zur Gesetzlichen Rente in Höhe von 91,2 Milliarden Euro. In diesem Jahr sollen 86,7 Milliarden Euro an die Rentenkasse überwiesen werden. Bis 2020 soll der Rentenzuschuss auf 100,6 Milliarden Euro anwachsen. Das wäre ein Anstieg um 16 Prozent.
Teure Mütterrente und steigende Rentenansprüche
Auslöser der Kostenexplosion ist vor allem die Entwicklung der Umsatzsteuer und die Veränderung der Bruttolöhne und -gehälter, die zu höheren Rentenansprüchen der Ruheständler führen. Doch auch die Mütterrente, finanziert aus Steuermitteln, kostet zusätzlich Geld.
Angesichts sprudelnder Steuereinnahmen sei eine Debatte um langfristig steigende Bundeszuschüsse „völlig fehl am Platze“, sagte der rentenpolitische Sprecher der Linken-Fraktion im Bundestag, Matthias Birkwald. Er forderte eine Rückkehr zu einer "echten paritätischen Beteiligung der Arbeitgeber zur Rente". Die Bundesregierung will im Herbst Reformpläne für eine Rentenreform vorlegen, auch mit Blick auf die viel kritisierte private Altersvorsorge.