Foo Fighters verklagen Versicherungsbörse Lloyds of London

Quelle: Foo Fighters / Pressefoto

Die Foo Fighters haben am Montag in Los Angeles Klage gegen die Versicherungsbörse Lloyd’s eingereicht, wie die Washington Post mit Berufung auf Kreise der Band berichtet. Hintergrund der Klage ist, dass die Stadionrocker nach den Terroranschlägen in Paris mehrere Konzerte in der französischen Hauptstadt und anderen europäischen Städten absagen mussten. Für diese Ausfälle verlangt die Band des früheren Nirvana-Schlagzeugers Dave Grohl nun eine Entschädigung, die sie bisher nicht erhalten hätten. Auch der Versicherungsmakler Robertson Taylor, Vermittler des Vertrages, sei verklagt worden.

Die US-Rockstars „Foo Fighters“ hätten nur drei Tage nach den terroristischen Anschlägen vom 13. November in Paris spielen sollen, bei denen knapp 130 Menschen von islamistischen Terroristen kaltblütig ermordet wurden. Doch dieses Konzert und drei weitere Auftritte in Turin, Lyon und Barcelona sagte die Band aus Sicherheitsgründen ab. Nun wollen die Musiker Geld von ihrer Veranstaltungsversicherung für die ausgefallenen Konzerte. Der Vertrag würde auch eine Terrorismusklausel enthalten, berichtet die Washington Post.

Keine konkrete Terrorgefahr nach Pariser Anschlägen?

Doch der Versicherungsmakler Robertson Taylor Worldwide, spezialisiert auf die Absicherung für Veranstaltungen, habe sich geweigert, den Schaden zu regulieren. Die Begründung: im Nachgang der Pariser Anschläge habe keine weitere Terrorgefahr vorgelegen.

Das sieht die Band freilich anders. Laut Washington Post seien die Foo Fighters in der Zeit des Terroraktes selbst Ziel von Drohungen islamistischer Gruppen geworden. Einen Tag nach den tödlichen Angriffen im Bataclan hätten Unbekannte ihre Tourseite „foofighterstours2015.com“ gehackt und ein Bild auf der Startseite hinterlegt, das die ISIS-Flagge, eine Schnellfeuerwaffe sowie die Aufforderung „Seid vorbereitet!“ enthielt. Nun geht es vor Gericht um die Frage, ob die Terrordeckung greift.

89 Menschen bei Rockkonzert erschossen

Am 13. November des Vorjahres stürmten drei Terroristen, bewaffnet mit Maschinengewehren und Sprengstoffgürteln, die Pariser Konzerthalle „Bataclan“ und ermordeten 89 Menschen während eines Rockkonzertes der Band "Eagles of Death Metal". Im vollbesetzten Klub schossen sie wahllos auf alles, was ihnen vor die Kalaschnikows kam. Weitere 39 Menschen starben bei Angriffen ihrer Komplizen auf Cafés und Restaurants in der Nachbarschaft.

Lloyd’s of London ist keine Kapitalgesellschaft, sondern eine Versicherungsbörse. Broker bieten Risiken zur Zeichnung an, die dann gemeinsam von mehr als 80 Syndikaten versichert werden können. Das erlaubt es Lloyds, auch sehr teure Risiken wie etwa die Terrorgefahr abzusichern, die eine einzelne Versicherung im Schadensfall an den Rand des Ruins bringen würde.

Quelle: Washington Post