Wetterversicherung - Gewerbeschutz für wettersensible Unternehmen

Quelle: Shutterstock arka38

Nichts ist unberechenbarer als das Wetter. Was für den einen gut sein mag, kann für einen anderen zu großem Schaden führen. Bis zu 80 Prozent der weltweiten wirtschaftlichen Aktivitäten sind vom Wetter beeinflusst, die nicht-katastrophaler Natur sind. Zunehmend extreme Wetterschwankungen verschärfen auch die Lage in Deutschland: Mehr Regen statt Schnee, weniger Eis- und Frosttage, extreme Trockenheit und eine höhere Variabilität bei Temperaturen und Niederschlag. Wettersensible Unternehmen – vom Biergartenbetreiber über den Veranstalter von Open-Air-Events bis hin zu Energieversorgern - müssen sich auf diese Veränderungen einstellen. Absichern gegen nicht-katastrophale Wetterrisiken können sich diese z.B. mit Hilfe der Wetterversicherung. Olga Mursajew, Geschäftsführerin von b2b Protect GmbH aus Hildesheim, erklärt in einem Gastbeitrag, wie das funktioniert.

Parametrische Wetterversicherung sichert finanzielle Verluste ab

Wie funktioniert eine Wetterversicherung? Im Vergleich zur klassischen Schaden- oder Personendeckung, sichert die parametrische Wetterversicherung finanzielle Verluste aufgrund alltäglicher Wetterereignisse wie Niederschlagsmengen, Sonnenscheindauer, Wind, Schnee, Hitze oder Kälte ab. Die Versicherungsleistung basiert dabei nicht auf einem entstandenen Sachschaden, sondern auf den Messwerten an der im Vorfeld definierten offiziellen Wetterstation. Alle relevanten Werte werden im Vorfeld vom Versicherungsnehmer selbst bestimmt. Treten die in der Versicherungspolice genannten kritischen Wetterbedingungen ein – und sind diese anhand von objektiven Messdaten nachweisbar – wird die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt. Eine parametrische Wetterversicherung stellt ein geeignetes Instrument dar, finanzielle Verluste, wie z. B. Umsatzausfälle, Ertragseinbußen oder Mehrkosten zu begrenzen.

Quelle: (c) b2b Protect GmbH

Weihnachtsmarktbuden-Inhaber erhält Leistungen wegen zu warmen Wetters

Ein aktuelles Beispiel aus Thüringen zeigt, dass diese Absicherungslösung auch von kleineren Unternehmen als erfolgreiches Instrument des Risikomanagements genutzt wird. Ein Weihnachtsmarktbuden-Inhaber, der saisonale Bekleidungsware in der Vorweihnachtszeit auf Weihnachtsmärkten verkauft, hat sich in der Wintersaison 2015 gegen zu warme Temperaturen abgesichert. Sein unternehmerischer Erfolg hängt entscheidend von kalten Temperaturen in der Weihnachtsmarktzeit ab.

Die Auszahlungsparameter wurden wie folgt definiert: Tageshöchsttemperatur über 10°C an mehr als einem Tag am Wochenende sowie an mehr als 3 Tagen wochentags. Ergebnis: An der Messstation wurden insgesamt 20 Tage mit mehr als 10°C gemessen. Somit erhielt der Geschäftsmann eine Leistung aus der Versicherung und konnte seine durch den milden Winter bedingten Umsatzeinbußen kompensieren.

Mit Wetterversicherungen kann man heute als klimasensibles Unternehmen jedem Wetter die Stirn bieten.

Quelle: b2b Protect GmbH / WetterProtect GmbH