Niedrigzins - Sparer schichten nur langsam um

Quelle: Hans@Pixabay.com

Die Niedrigzinspolitik der EZB zeitigt auch Folgen bei den Sparern. Langsam aber sicher verändern sie ihr Verhalten, was das Thema Geld angeht. Wenn es auf alles null Prozent Zinsen gibt, wo soll man sein Geld dann unterbringen? Das wollte auch TNS Infratest wissen und erkundete im Auftrag des Verbandes Deutscher Bausparkassen unter zweitausend Deutschen über 14 Jahren die Orientierungen zum Thema Geldanlage. Das Sparbuch bleibt die Nummer 1 unter den beliebtesten Anlageformen.

Das Sparbuch verliert zwar allmählich an Popularität, steht aber mit 48 Prozent Zustimmung immer noch sehr gut, wenn nicht gar am besten da. Trotzdem fehlen im Vergleich zum Vorjahr immerhin schon fünf Prozent. Auch das Girokonto erlebte Verluste in dieser Größenordnung. Dahinter auf Platz drei findet sich der Bausparvertrag ein, der nach zwei Prozent Verlust bei nunmehr 35 Prozent der Nutzeranteile steht, wie der Pressemitteilung des Verbandes der Privaten Bausparkassen zuletzt zu entnehmen war.

Dabei stehen Renten- und Kapitallebensversicherungen gar nicht viel weiter entfernt, von 32 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung werden diese Modelle zur Geldanlage benutzt. Die Abwanderung vom Girokonto fand möglicherweise zugunsten von Tagesgeld- & Festgeldkonten oder zum Termingeld statt – innerhalb von 12 Monaten gab es hier einen Zulauf von zwei Prozentpunkten auf aktuell 30 Prozent (siehe Grafik).

Wunsch nach stabilen Sachwerten

Auch löst die vermeintliche Unzuverlässigkeit des Kapitals Wünsche nach stabilen Sachwerten aus, so dass die Immobilie um drei Prozentpunkte zulegte und nun bei 28 Prozent steht, auch Investmentfonds legten drei Prozentpunkte zu, sie stehen gegenwärtig bei 22 Prozent. Auf diese Werte schafft es die Aktie, die ebenfalls eine Steigerung um drei Prozent auf heute 16 Prozent erfuhr, aktuell noch nicht. Sie bleibt eine der unbeliebtesten Anlageformen der Deutschen.

Während es für die einen nach oben ging, verlor die Riester-Rente drei Prozentpunkte und steht nun bei 22 Prozent. Unverändert stehen als Schlusslichter festverzinsliche Wertpapiere, die nur von sechs Prozent der insgesamt zweitausend Befragten als Geldanlage genannt wurden.