Deutsche sparen immer kurzfristiger

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In Deutschland wird gern gespart, aber nicht für gutes Essen, das nicht. Im Vordergrund der Spardisziplin steht das Ziel des Konsums von nicht ephemeren Dingen: Technik, Kleidung, Autos. Angesichts der Nullzinspolitik, welche die Europäische Zentralbank seit einiger Zeit beharrlich verfolgt, wird stärker als früher allein für den Konsum respektive für Anschaffungen Geld gehortet und dabei mehr auf kurzfristige als auf langfristige Ausgaben geschielt.

Sparen für Konsum und Anschaffungen

Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger, in deren Rahmen die TNS Deutschland GmbH im Auftrag des Verbandes der privaten Bausparkassen zum 53. Mal über zweitausend Deutsche ab 14 Jahren befragte. Dieses Frühjahr legen fast ebenso viele Deutsche Geld auf die Seite wie im Herbst des vergangenen Jahres. Stärker als damals aber ist das aktuelle Sparziel: Konsum/Anschaffungen (65 statt 59 Prozent). Das Sparziel Altersvorsorge hingegen hat an Attraktivität verloren und wurde von statt bisher 64 nur noch von 61 Prozent der Befragten genannt.

Wohneigentum und Sparbuch beliebte Sparmodelle

Hinter diesen beiden Sparzielen ist ein drittes populär, nämlich der Erwerb und die Renovierung von Wohneigentum, aber auch hier ist ein Rückgang um sechs Prozentpunkte auf 48 Prozent zu konstatieren. Betrachtet man die aktuell genutzten Geldanlagen, die jeweils nur einmal jährlich erfragt werden, offenbart sich eine Verschiebung zugunsten noch kurzfristiger Sparformen. Dabei bleibt das Sparbuch mit 53 Prozent das nach wie vor beliebteste Format zur Geldanlage, seine Beliebtheit nahm im Vergleich zum Jahr zuvor sogar um weitere 2 Prozentpunkte zu.

Gleich hinter dem Sparbuch kommt mit 44 Prozent das Sparen auf dem Girokonto, es legte um ganze sieben Prozentpunkte zu. Dahinter mit unveränderter Popularität rangiert mit stabilen 37 Prozent der Bausparvertrag. Dicht gefolgt befinden sich auf dem vierten Platz mit 35 Prozent die Renten- und Kapitalversicherungen. Modelle wie Termin- und Festgeld, die zwar auch kurzfristig, dem Girokonto aber eben doch nicht überlegen sind, verloren 4 Prozentpunkte und befinden sich aktuell bei nur noch 28 Prozent.

Investmentfonds und Aktien kommen als Sparformat kaum in Frage

Immobilen hingegen bleiben als Sparanlage weiterhin stabil und unverändert bei 25 Prozent. Auf dem gleichen Stand von 25 Prozent befindet sich nunmehr die Riesterrente, die damit einen Zuwachs von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr aufweist. Trotz des Börsenbooms waren Investmentfonds und Aktien hinsichtlich der Gunst der Sparer die großen Verlierer, sie verloren weitere sechs Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und dümpeln bei nur noch 13 Prozent Beliebtheit.

Quelle: Verband der Privaten Bausparkassen