Versicherungsbetrug - Vermittlerin verursacht 800.000 Euro Schaden

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Die Vertriebspartnerin eines großen Versicherungsunternehmens hat mehreren Versicherungskunden angebliche Bausparverträge verkauft – mit gefälschten Unterlagen. Die Kundengelder überwies sie allerdings auf ihre eigene Konten. Außerdem verursachte sie einen erheblichen Versicherungsschaden, indem sie diverse Krankenversicherungen und Hausratsversicherungen auf ihren Namen abschloss. Mit erfundenen Krankheiten und Schadensfällen machte sie den Versicherungsfall geltend. Darüber hinaus bezog sie Gelder aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie machte schwere Depressionen geltend, unter denen sie nach einer angeblichen Vergewaltigung bei einem Kundengespräch litt.

Derzeit steht die gelernte Bankkauffrau vor dem Münchner Landgericht. Insgesamt werden ihr 45 Fälle zum Teil schweren Betrugs vorgeworfen. Dabei entstand ein Schaden von 800.000 Euro. Die Anklage wirft ihr vor, mit den erschwindelten Geldern ein Haus gekauft und luxuriös ausgestattet zu haben. Die 28-Jährige ist geständig. Nach einer Anfangsdiagnose auf Multiple Sklerose vor sieben Jahren nimmt sie Beruhigungsmittel in erheblichen Dosen. Zur Zeit ist unklar, ob die Medikamente Einfluss auf ihre Persönlichkeit haben und ihr Verhalten beeinflusst haben.

Jährlich vier Milliarden Schaden durch Versicherungsbetrug

Der Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) geht bei jedem zehnten gemeldeten Versicherungsschaden von Betrug aus. Der jährliche Schaden, der durch Versicherungsbetrug entsteht wird auf vier Milliarden Euro geschätzt. Ein Betrag, der sich auf die Versicherungsprämien aller Versicherten auswirkt.

Deshalb schalten die Versicherer immer häufiger Gutachter ein. Wer ertappt wird bekommt von der Versicherung nicht nur kein Geld, sondern neben der Gutachterrechnung auch eine Strafanzeige. Außerdem landen Versicherungsbetrüger auf einer sogenannten „schwarzen Liste“, dem Hinweis- und Informationssystem (HIS) der Versicherungswirtschaft. Wer dort registriert ist, wird sich schwer tun, eine neue Versicherung zu finden.

Quelle: dpa