Rente - Immer mehr Rentner verbringen Lebensabend im Ausland

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Rente: In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Zahl der deutschen Rentner, die ihre Altersrente im Ausland beziehen, merklich angestiegen. Während es laut Angaben der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 1993 noch knapp 53.500 Deutsche waren, ist die Zahl bis 2013 auf gut 158.000 angestiegen – fast dreimal so viele Auslandsrentner. Für die Auswanderer bringt die Reise in die Ferne einiges an Herausforderungen mit sich. Ein Gastbeitrag von Juliane Wellisch.

Versicherungsschutz im Ausland im Vorfeld klären

Die beliebtesten Ausreiseziele für deutsche Rentner sind Schweiz, USA und Österreich, gefolgt von Spanien und Frankreich. Aber auch exoterische Staaten beispielsweise in Südostasien sind keineswegs mehr ungewöhnlich (siehe Graphik). Wer erwägt, die Rente im Ausland zu verbringen, stellt sich dabei unweigerlich nicht nur die Frage, ob die Rentenbezüge ausreichen, um ein Leben im Wunschland zu finanzieren. Daneben gibt es auch eine Reihe versicherungstechnischer Fragen, die geklärt werden müssen.

So besteht oftmals nicht nur ein Anspruch aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Viele Deutsche haben auch eine private Altersvorsorge abgeschlossen. Je nach Vorsorgeprodukt ergeben sich aber durch die Verlegung des Hauptwohnsitzes ins Ausland Probleme. Insbesondere wenn sich die neue Heimat außerhalb der EU befindet, müssen etwa bisher erhaltene Zulagen für die Riester-Rente mitunter zurückerstattet werden. So lösen sich die Vorteile der staatlich geförderten Altersvorsorge schnell in Nichts auf.

Kranken- und Pflegeversicherung im Ausland

Auch bei anderen Versicherungen kommt es durch den Wohnortwechsel zu Veränderungen. Solange nur eine deutsche Rente bezogen wird, verbleiben bisher gesetzlich Krankenversicherte in der Krankenversicherung der Rentner und der Pflegeversicherung der Rentner (PVdR). Die Pflichtversicherung in der PVdR erlischt allerdings, wenn die Rente in Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Serbien, der Türkei oder Tunesien bezogen wird.

Privatversicherte sind ebenfalls im EU- bzw. EWR-Raum durch ihre Krankenversicherung abgesichert. Sowohl für die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung gilt jedoch: Die Leistungen sind in der Regel auf das deutsche Leistungsniveau gedeckelt. Hier ist es ratsam, gegebenenfalls eine zusätzliche Versicherung abzuschließen.

Sachversicherungen wie Hausrat, Haftpflicht oder Rechtsschutz sollten vor dem Auswandern hingegen überprüft und gegebenenfalls durch vergleichbare Policen im neuen Heimatland ersetzt werden.

Neue Broschüre für die Rente im Ausland

Der neue Ratgeber „Im Alter keine Grenzen – Tipps für Rentner mit Fernweh“ von finanzen.de unterstützt ausreisewillige Rentner bei der Planung und Durchführung des Auswanderns. Neben hilfreichen Tipps rund um das Thema Altersvorsorge und Versicherungen, erhalten Interessierte auch zahlreiche Hinweise zu Stolperfallen und geeigneten Ansprechpartnern beispielsweise bei Behörden. Die Broschüre steht kostenlos zum Download bereit.