Nach einem Bericht des Handelsblatts, hat die Idee des Finanzausgleich große Schwächen. Zu diesem Ergebnis kommt ein, seit vier Monaten unter Verschluss gehaltenes, Gutachten des wissenschaftlichen Beirats. Der Finanzausgleich, der bereits in den neunziger Jahren eingeführt wurde, ist zwar durch die Reform zielgenauer geworden. Jedoch reiche er teilweise nicht zur Deckung der Kosten.

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Seit 2009 gilt für alle gesetzlichen Krankenkassen ein Einheitsbeitrag. Dadurch sollte eine Benachteiligung von Krankenkassen mit vielen kranken oder weniger wohlhabenden Versicherten vermindert werden. Die Beitragseinnahmen werden von den Krankenkassen in den Gesundheitsfonds eingezahlt. Aus diesem Topf erhält jede Krankenkasse dann eine Pauschale zzgl. Aufschläge, die sich am Alter und Geschlecht des Patienten orientieren.

In dem fast 250 Seiten umfassenden Bericht heißt es: „Auf Einzelkassenebene reicht die Spanne der Deckungsquote von 90,6 bis 124,8 Prozent“. Einige Krankenkassen erhielten so teilweise knapp 25 Prozent mehr als benötigt. Andere Krankenkassen bekamen dagegen deutlich zu wenig Geld für ihre Versicherten.

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Nach Ansicht von Thomas Dabrinski, Leiter des Instituts für Mikrodatenanalyse in Kiel, „zeigt der Evaluationsbericht, dass im Ergebnis der Gesundheitsfonds zu einer Einheitskasse führen wird.“. Die aktuellen Pläne der Koalition, die Kosten von 80 Krankheiten auf 30 oder 50 zu reduzieren, lehnt der Beirat in seinem Gutachten ab, spricht sich aber für Reformen des Ausgleich aus.

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