Das weltweite Finanzvermögen ist 2024 auf einen Rekordwert gestiegen. Aber: Die Ungleichheit bleibt hoch. Während Nordamerika seinen Vorsprung weiter ausbaut, stagniert Europa. Auch Deutschland konnte im Ranking leicht zulegen, bleibt mit Platz 15 aber klar hinter den Spitzenländern zurück.
Das weltweite Finanzvermögen privater Haushalte wuchs 2024 um 8,7 Prozent und erreichte mit 269 Billionen Euro einen neuen Höchststand. Treiber waren vor allem die Aktienmärkte, die von Zinssenkungen und der anhaltenden KI-Euphorie profitierten. Damit setzte sich die Entwicklung des Vorjahres fort, in dem die Vermögen bereits um acht Prozent zugelegt hatten .
Fast die Hälfte des weltweiten Finanzvermögens konzentriert sich in Nordamerika. Besonders die USA spielen eine dominante Rolle: 2024 stammten mehr als die Hälfte (53,6 Prozent) des globalen Vermögenszuwachses aus Nordamerika. Europa dagegen hinkte erneut hinterher und verlor über zwei Prozentpunkte Wachstum gegenüber dem globalen Schnitt .
Bei den Nettofinanzvermögen pro Kopf gab es eine historische Verschiebung: Die USA haben mit durchschnittlich 311.000 Euro die Schweiz (268.860 Euro) vom Spitzenplatz verdrängt. Grund ist die deutlich geringere Verschuldung der US-Haushalte. Auf den weiteren Plätzen folgen Singapur, Dänemark und Australien.
Für Deutschland brachte der Allianz-Report leichte Fortschritte: Das durchschnittliche Nettofinanzvermögen pro Kopf stieg auf 86.800 Euro, was eine Verbesserung im globalen Ranking von Platz 17 auf Platz 15 bedeutet. Verantwortlich dafür war vor allem eine Neubewertung der Unternehmensbeteiligungen privater Haushalte. Dennoch bleibt Deutschland weit hinter den Topnationen zurück. Denn die US-Bürger verfügen im Schnitt mehr als das Dreifache an Nettovermögen.
Die Kluft zwischen Arm und Reich bleibt jedoch enorm: Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung besitzen 85,1 Prozent des Gesamtvermögens, während die ärmere Hälfte praktisch leer ausgeht. Denn diese hat teils sogar mit negativen Vermögen durch Schulden zu kämpfen. Zwar ist der Anteil der Superreichen leicht zurückgegangen (2004 waren es noch 92,1 Prozent), doch echte Fortschritte bei der Vermögensverteilung gibt es nicht .