Insurtechs setzen bei der Finanzierung gerne auf externe Geldgeber. Dies sind in der Regel Risikokapital-Fonds und Versicherer. So hatten beispielsweise das Insurtech Wefox im März 2019 in Summe 125 Millionen US-Dollar eingesammelt. Die Investoren waren hauptsächlich Risikokapitalgeber. Angeführt werde die Finanzierungsrunde jedoch vom Staatsfonds von Abu Dhabi. Die Mubadala Investment Company und deren neu aufgelegter European Ventures Fund haben vor allem den geplanten Einstieg von Wefox in den asiatischen Markt im Visier.

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Sinnbildlich für den Part der Versicherer stehen die Investitionen der Axa sowie der Ergo. Während die Axa in Studentenjob-Vermittler Zenjob investierte, hat der Düsseldorfer Versicherer Ergo Geld in die US-amerikanische Mobilitätsplattform Ridecell gepumpt. Für die Versicherer sind die Investitionen nahezu lebensnotwendig. Schließlich müssen Kosten in vielen Bereichen gespart werden. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Vertriebskosten, Schadenbearbeitung und Underwriting. Dabei soll die Insurtech-Riege helfen und Arbeitsschritte vereinfachen. Herzlich willkommen sind auch neue Möglichkeiten für den Verkauf oder neue Produktlösungen.

69 Insurtech-Transaktionen im zweiten Quartal 2019

Für das zweite Quartal vermeldet die Unternehmensberatung Willis Towers Watson einen Rückgang bei der Anzahl der Investitionen in Insurtechs. So habe es zwischen April und Juni 2019 weltweit 69 Transaktionen in diesem Bereich gegeben - im ersten Quartal waren es noch 85. Bei den gezählten Finanzierungs-Runden seien in Summe 1,41 Milliarden US-Dollar in die jungen Marktteilnehmer geflossen. In den ersten drei Monaten des Jahres seien noch knapp 1,44 Milliarden US-Dollar in die jungen Unternehmen gepumpt worden. Damit habe sich das Volumen der Investitionen leicht - um zwei Prozent - verringert. Der Rückgang der Transaktionsanzahl sei im Wesentlichen auf die geringere Zahl der Erstfinanzierungen zurückzuführen. Diese hätten im vergangenen Quartal mit einem Anteil von zehn Prozent (147 Millionen US-Dollar) am Gesamtvolumen den niedrigsten Stand seit Q3/2017 gehabt. Dennoch habe das Volumen der Finanzierungen das vierte Quartal in Folge einen Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar überschritten. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Einen großen Anteil daran hatte der Deal um den US-Versicherer Lemonade, der immerhin 300 Millionen US-Dollar einbrachte. Seit Juni ist der Versicherer mit Sitz in New York City auch auf dem deutschen Markt aktiv. Auch in Deutscland sollen Hausrat- und Haftpflichtpolicen angeboten werden. Ein weiterer dicker Fisch beim Einsammeln von Geldern ist PolicyBazaar. Indiens größter Versicherungsaggregator hat über 152 Millionen US-Dollar von Geldgebern erhalten. Insgesamt neun Finanzierungs-Runden hätten sogar einen Wert von über 40 Millionen Dollar gehabt.

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Seit 2013 sei die Zahl der InsurTech-Investitionen auf insgesamt 1.146 angestiegen. Davon hätten 691 Finanzierungsrunden im Bereich der Sachversicherungen stattgefunden. Im Lebens- und Krankversicherungsbereich seien es immerhin noch 455 Transaktionen gewesen.

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