Blumig verspricht Tchibo seinen Kunden hochwertigen Zahnersatz zu günstigen Preisen. Mit der neuen Novadent ZahnersatzCard sollen bis zu 50 Prozent beim Zahnarzt möglich sein. So sollen unter anderem Inlays aus Vollkeramik statt 167 Euro nur noch 83 Euro kosten. Bei Kronen auf Implantat werden mit der ZahnersatzCard nur noch 120 Euro statt 310 Euro fällig.

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Zur Einführung wird die Karte, die eine Gültigkeit von zwei Jahren hat, bis zum 26. August 2013 für 24 Euro angeboten. Das generelle Angebot der ZahnersatzCard bezieht sich jedoch nur auf die Preise für Material- und Laborkosten von Novadent und nicht auf das Zahnarzthonorar. Demzufolge kommen definitiv noch Arztkosten hinzu, die bei Zahnzusatzversicherungen in der Regel übernommen werden.

Tchibo und Novadent: Zahnersatz von den Philippinen

Für das neue Angebot setzt der Kaffeeröster auf den Partner Novadent Dentaltechnik GmbH. Die Fertigung des Zahnersatzes findet in Manila auf den Philippinen statt. „Zahnersatz aus dem Ausland ist per se nicht schlecht“, erklärte Christian Wehry, Pressereferent bei der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), dem Online-Portal finanzen.de.

Ein weiteres größeres Manko ist, dass deutsche Zahnärzte nicht zwingend den Zahnersatz aus dem Ausland verwenden müssen. Patienten müssen sich daher unter Umständen entscheiden zwischen billigem Zahnersatz und dem vorhandenen Vertrauensverhältnis zwischen Zahnarzt und Patienten.

Nun stellt sich die Frage: Ist das neue Angebot „Novadent ZahnersatzCard“ nun eine Versicherung oder eine Rabattkarte? Ob es sich dabei um eine Zahnzusatzversicherung handelt, muss die Finanzaufsicht BaFin beurteilen.

Tchibo als Tippgeber für Asstel

Tchibo hatte sich vor Jahren an Versicherungsprodukten versucht. Seinerzeit trat der Kaffeemagnat als Tippgeber für den Direktversicherer Asstel auf. Das Oberlandesgericht (OLG) Hamburg hatte Tchibo daraufhin verboten über sein Internetportal Finanzdienstleistungen anzubieten und Versicherungen zu vermitteln. Da hierfür die notwendie gesetzliche Genehmigung fehle (Aktenzeichen: 408 O 95/09). Tchibo gab daraufhin den Vertrieb von Asstel-Produkten 2011 auf. Zog aber mittlerweile bis vor den Bundesgerichtshof.

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Tchibo ist im Tippgeber-Geschäft nicht allein. Auch die Großhandelsgesellschaft Rewe hatte sich in diesem Feld betätigt und erst kürzlich legte der Krankenhausbetreiber Helios eigene Produkte für die Behandlung in einer HELIOS-Klinik auf. Patienten sollen damit Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung und Einbettzimmer bekommen können (der Versicherungsbote berichtete: „HELIOS Kliniken mit eigener Krankenhaus-Zusatzversicherung“).

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