Das Smartphone ist ein praktischer Begleiter: Für einen schnellen Zugriff auf Kontakte oder Termine, für die Navigation oder auch zur Verwaltung einzelner Aufgaben sind die Mini-Computer, mit denen man auch telefonieren kann, fast in jeder Tasche. Auch die Versicherungsbranche hat die Vorteile der digitalen Kommunikationsmöglichkeiten mithilfe mobiler Anwendungen erkannt - insbesondere dessen Potential für den Außendienst. Im Vertrieb können mit Hilfe von Tablet-PCs neue Varianten der Kundenansprache bieten. Die Apps helfen in der Beratung bei der Veranschaulichung komplexer Themen und Kunden können gezielt in Beratungsgespräche eingebunden werden. „Mobile IT in der Versicherungswirtschaft“ lautete daher nicht ohne Grund das Thema der Fachkonferenz am 21. und 22. Januar der Versicherungsforen Leipzig GmbH.

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Nicht nur in der Beratung können Versicherer mobile Services einsetzen, sondern auch im Marketing: Grundsätzlich sorgen unternehmenseigene Apps für zusätzliche Transparenz und eine Abgrenzung gegenüber Vergleichsportalen. Neue Kanäle der Kommunikation ermöglichen eine Stärkung der Marke, erläutert Referent Steffen von Blumröder vom BITKOM e.V.

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Immer öfter anzutreffen: Mobile Geräte mit Apps von Versicherungsgesellschaften.
Foto: ©Versicherungsforen Leipzig GmbH.


„BOYD“ - neues Format des Arbeitsplatzes durch mobile IT

Unter fachlicher Führung des Leiters des Kompetenzteams "Informationstechnologie" bei den Versicherungsforen Leipzig GmbH Dr. André Köhler präsentierten die Experten weitere Trends, Umgangsmöglichkeiten und Hürden der mobilen Helferlein.

Die Nutzung der Software auf Smartphones oder Tablet-PCs gefördert wird, erzeugt auch ihre eigenen Trends, so etwa die „Bring your own device“-Strategie, kurz BOYD. Übersetzt heißt es soviel wie „Bring dein eigenes Gerät ein - folglich beinhaltet dieser Trend, private Geräte sowohl privat als auch für berufliche Zwecke zu nutzen. Hans-Holger Jörgens, Leiter Produkte, Programme, Prozesse und Vertriebs-IT bei AWD erläuterte, dass sein Unternehmen bei der Anwendung der BOYD-Strategie vor allem auf Freiwilligkeit setzt. Zumeist werden neue Geräte sogar von den Anwendern selbst eingebracht, d.h. in der Ausgestaltung der BOYD-Strategie haben Mitarbeiter ein deutliches Mitspracherecht. Wolfgang Percy Ott von Cisco Systems ist der Ansicht, „BOYD“ definiert den Arbeitsplatz neu. Einer Cisco-Befragung von 4900 IT-Entscheidern aus neun Ländern nach betrachten 69 Prozent der IT-Entscheider das Thema BYOD positiv. Bereits 89 Prozent der IT-Abteilungen ermöglichen ihren Mitarbeitern das Arbeiten via BYOD. Doch nur, wenn Unternehmen für die Strategie auch adäquate Lösungen anbieten, so Ott, ist sie auch sinnvoll.

Mit dem eigenen Gerät ist man stetig online. Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) hat sich nicht grundlos das Motto „Always online“ zu eigen gemacht. In naher Zukunft gebe es keine Trennung mehr zwischen geschäftlicher und privater Nutzung der „Mobile Devices“, so DVAG-Referent Reiner Neusser, auf diesen Trend will man früh reagieren.

Mobile Management Dashboards: Prozesse optimieren von unterwegs

In den Unternehmen müssen stetig Geschäftsprozesse über eine bestimmte Zeit hinweg beobachtet, analysiert oder präsentiert werden, meist geschieht dies per „Buisness Activity Monitoring“ (BAM)-Software. Eine Statusüberwachung der laufenden Prozesse könnte aber auch von unterwegs durchführbar und kann sogar zur deren Optimierung beitragen: Sönke Volquartz von der HanseMerkur Versicherungsgruppe und Roman Schlömmer von Holisticon vertraten die Auffassung, dass hierbei sogenannte „Mobile Management Dashboards“ einen Mehrwert darstellen. Derartige Monitoring-IT „to-go“ unterstützt ermöglicht stetige Beobachtung und verringert so Reaktionszeiten. Es kann damit zügiger auf Fehler oder bei Engpässen zu eingegriffen werden. Das spart Kosten und schaffe zusätzlich Kundenzufriedenheit wären Vorteile, so die beiden Experten.

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Es gibt viele Möglichkeiten, mobile Anwendungen in der Assekuranz einzusetzen. Doch bleiben den Entwicklern noch einige Herausforderungen: Auch bei niedrigeren Übertragungsgeschwindigkeiten müssen die Anwendungen funktionieren - zum Teil sollten sie ebenso offline nutzbar sein. Zudem müssen für die unterschiedlichen Geräte gleiche Schnittstellen sowie effiziente Protokolle gefunden werden, damit die Anwendungen auf den unterschiedlichsten Betriebssystemen reibungslos laufen können. Künftig wird der Einsatz mobiler Geräte und entsprechender Software wird im Vertrieb nicht nur zunehmen und bestehende IT-Systeme nicht ergänzen, so das Fazit der Fachkonferenz, sondern substantieller Bestandteil sein.

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