Am Mittwoch entschied der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des EU-Parlaments mittels Abstimmung über den Entwurf zur europäischen Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Ziel der EU-Politiker ist es noch mehr Transparenz beim Kunden zu schaffen. Dazu sollen Berater alle Provisionen, die sie vom Versicherer, der Bausparkasse oder dem Fondsanbieter erhalten, dem Kunden offen legen. Die Branche hatte vorab ein komplettes Provisionsverbot befürchtet und ist mit der Entscheidung des EU-Parlaments noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen.

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Ebenso unter verschärfte Beobachtung sollen der Hochfrequenzhandel und die Rohstoffspekulationen kommen. So sollen Positionslimits eingeführt werden. Auch der Sonderstatus von öffentlichen Unternehmen wie Stadtwerken soll wegfallen. Ergo dürfen Stadtwerke in Zukunft nur noch so viel Strom handeln dürfen wie sie selbst produzieren. Bis dato waren städtische Energieunternehmen von der Mifid-Regulierung ausgenommen.

Die EU-Abgeordneten beschneiden zudem den Hochfrequenzhandel. Dazu soll es in Zukunft eine Mindesthaltefrist für Orders von einer halben Sekunde geben. Orders dürfen in dieser Zeit weder annulliert noch modifiziert werden können. Dadurch will man das künstliche Hochtreiben von Preisen einschränken.

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