Im vergangenen Jahr konnten die Überschüsse der gesetzlichen Krankenkassen auf knapp 3,9 Milliarden Euro gesteigert werden. Dank der hervorragenden Geschäftszahlen kommen die Krankenkassen mit den Zuschüssen aus dem Gesundheitsfonds aus und können auf Zusatzbeiträge verzichten. Gründe für die guten wirtschaftlichen Zahlen sind vor allem konjunktureller Natur. Durch die deutlich sinkenden Arbeitslosenzahlen konnten enorme Zusatzeinnahmen generiert werden. Weiterhin wirkten sich Sparmaßnahmen innerhalb der Krankenkassen positiv auf das Ergebnis aus.

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Prämien statt Zusatzbeiträge

Derzeit erheben elf Krankenkassen einen Zusatzbeitrag. Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau fällt bei neun Krankenkassen der Zusatzbeitrag spätestens im zweiten Quartal 2012 weg. Bei den restlichen zwei der Kassen wird über das mögliche Ausbleiben der Gebühr erst noch entschieden, aber zumindest über eine Reduzierung diskutiert. Einige Krankenkassen werden im kommenden Jahr sogar Prämien an die gesetzlich Versicherten ausschütten, statt Zusatzbeiträge von diesen zu kassieren. Die Spanne der Prämien lag 2011 zwischen 30 Euro (BKK A.T.U.), 60 Euro (Handelskrankenkasse Erste Gesundheit und BKK Wirtschaft & Finanzen) und 72 Euro im Jahr (G+V BKK). Für 2012 bestätigten BKK A.T.U. und HKK Erste Gesundheit, die Prämienzahlungen fortzusetzen.

Für die Krankenkassen stellt die Abschaffung des Zusatzbeitrags ein gewisses Risiko dar. Bei einer Wiedereinführung, bedingt etwa durch schlechtere wirtschaftliche Ergebnisse, könnte ein Abwanderungsstrom der Versicherten zur Konkurrenzkasse die betreffende Kasse in arge Bedrängnis bringen. Eigentlich war der Zusatzbeitrag eingeführt worden, um den Krankenkassen weitere Stabilität zu geben. Vor allem sollte er die Kassen vor einer internen Überalterung und damit einhergehenden steigenden Kosten bei älteren und chronisch kranken Versicherten schützen. Gerade die Pleiten der City BKK und der BKK für Heilberufe sollten diesbezüglich als warnendes Beispiel gelten.

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