Trotz Wirtschaftskrise sparen die Bundesbürger nicht am Sparen. Die Sparmotive haben sich allerdings im Vergleich der Jahresdurchschnitte 2009 zu 2008 deutlich verändert: Die „Altersvorsorge“, die 2008 ihren alleinigen Spitzenplatz eingebüßt hatte, kann ihn nach einem kräftigen Zuwachs um 4 Prozentpunkte auf 63 Prozent wieder zurückerobern. Der „Konsum“ hält mit 59 Prozent das Vorjahresniveau. „Wohneigentum“ gewinnt 4 Prozentpunkte hinzu und liegt mit 51 Prozent auf Platz 3. Das Sparmotiv „Kapitalbildung“ ist mit 35 Prozent sowenig populär wie im Vorjahr.

Saisonaler Vergleich
Bezogen auf das aktuelle Stimmungsbild zeigt sich bei einem Vergleich der Herbstumfrage 2009 mit der des Vorjahres beim Sparmotiv „Wohneigentum“ sogar ein Plus von 5,5 Prozentpunkten auf 52 Prozent. Ein höheres Vertrauen mit einem Zuwachs von 6 Prozentpunkten herrscht auch in Anlagen zur „Kapitalbildung“.
Der Wert von 32 Prozent zeugt aber nach wie vor von großer Skepsis. Zwei Jahre zuvor, bei der Herbstumfrage 2007, nannten dieses Sparmotiv immerhin noch 50 Prozent. Die aktuellen Werte bei der „Altersvorsorge“ mit 60 Prozent und beim „Konsum“ mit 59 Prozent“ liegen mit 1 bzw. 2 Prozentpunkten leicht über dem Ergebnis vor Jahresfrist.

„Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung führt aktuell noch nicht dazu, dass am Sparen gespart wird“, erklärte dazu der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder.
Auf die Frage nach dem künftigen Sparverhalten hätten im Herbst 2009 70 Prozent der Bundesbürger (Vorjahr: 67 Prozent) angegeben, genau so viel sparen zu wollen wie bisher.
9 Prozent der Befragten (Vorjahr: 8 Prozent) wollten künftig mehr sparen. Parallel dazu sei der Anteil der Bundesbürger, die künftig weniger sparen wollten, gesunken – und zwar von 16 Prozent auf 14 Prozent. Nach Angaben des Verbandes ist der Anteil der Haushalte, die überhaupt sparen, im Vorjahresvergleich mit 44,4 Prozent nahezu unverändert (Vorjahr: 44,5 Prozent). Der Anteil der Nicht-Sparer liegt gegenwärtig bei 55 Prozent.

„Die Sorgen“, so Zehnder, „um private Konsequenzen der Wirtschaftskrise zeigen sich trotzdem.“ In milder Form würden sie durch die Hintertür sogar bei denjenigen eintreten, die über genügend Liquidität verfügen, um ihre Sparquote zu steigern. Mit dem Risiko einer beruflichen Veränderung begründen mittlerweile 29 Prozent der Mehrsparer ihr Verhalten. Im Herbst 2008 waren es erst 15 Prozent.
Bei denjenigen, die künftig weniger sparen wollen, wird als Hauptmotiv mit 34,5 Prozent mittlerweile „Einkommenseinbußen“ genannt – 7,5 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.

Der aus der Untersuchung abgeleitete Sparklima-Index des Verbandes wird als Saldo aus den Prozent-Anteilen derjenigen, die künftig mehr sparen wollen, und derjenigen, die künftig weniger sparen wollen, berechnet.

Hier zeigt sich eine erfreuliche Veränderung: Der Index stieg im Vergleich der Herbstumfragen von -8,0 auf -5,6 Prozent.
In Westdeutschland gab es einen Anstieg von -7,1 Prozent auf -3,9 Prozent, in Ostdeutschland einen leichten Rückgang von -11,6 Prozent auf -12,1 Prozent.

Verband der Privaten Bausparkassen

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