Für deutsche Studenten ist die finanzielle Vorsorge mehrheitlich kein Thema. Das ergab eine Yougov-Umfrage im Auftrag des Versicherers Swiss Life. Mehr als jeder zweite Student (55 Prozent) stimmt demnach der Aussage zu, dass sie die finanzielle Vorsorge vernachlässigen. Hauptgrund ist das Budget. 75 Prozent der Abstinenzler sagt demnach aus: „Ich kann es mir derzeit finanziell nicht leisten“. Doch mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) gibt ebenfalls zu Protokoll, sich mit Finanzen zu wenig auszukennen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

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Sparbuch beliebteste Anlageform

Schaut man darauf, wie die Studenten für ihre Zukunft vorsorgen, bestätigen sich alte Vorurteile. Auch die Studenten setzen auf Vorsorgeformen, die im Niedrigzins eher unattraktiv sind – aber vermeintlich sicher. So ist das Sparbuch mit 38 Prozent die beliebteste Geldanlage unter den angehenden Akademikern, gefolgt vom Tagesgeld mit 17 Prozent und Bausparen mit 14 Prozent.

In Aktien oder Investmentfonds stecken jedoch nur 9 bzw. 7 Prozent der Studierenden ihr Geld. Über eine Lebens- und Rentenversicherung verfügt nicht einmal jeder Zehnte der Umfrageteilnehmer. Bezüglich des Engagements an der Börse fallen die Studenten noch hinter den Schnitt aller Bundesbürger zurück. Laut einer Erhebung des Deutsche Aktieninstitutes (DAI) partizipieren circa 14 Prozent der Bundesbürger am deutschen Aktienmarkt.

Befragt nach den Gründen, was ihnen bei der finanziellen Vorsorge besonders wichtig ist, nennen dann auch die meisten Studenten die Sicherheit der Geldanlage (43 Prozent). Für 32 Prozent ist ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite, Risiken und Flexibilität entscheidend. Für die Umfrage wurden im September 2017 genau 311 deutsche Studenten befragt.

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Die Mehrheit der Studenten arbeitet nebenbei

Dass viele Studenten neben ihrem Job arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen, zeigt die 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Im Jahr 2016 waren 68 Prozent der eingeschriebenen Studenten erwerbstätig – ein Anteil, der seit 2012 um sechs Prozentpunkte gestiegen ist. Finanzielle Motive sind jedoch nur ein Grund, weshalb sich Studenten einen Job suchen. 53 Prozent nennen auch „die Sammlung praktischer Erfahrungen“ als Motiv, weitere 36 Prozent „Das Knüpfen von Kontakten für eine spätere Beschäftigung“.

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