Vor einem Jahr hatte der Ergo-Konzern ein Sparprogramm aufgesetzt. Bis 2020 sollten operativ 540 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Dazu investiert der Konzern seinen Angaben zufolge rund eine Milliarde Euro. Knapp 1.800 Mitarbeiter sollen dem Programm zum Opfer fallen. Sie sollten ursprünglich sozialverträglich abgebaut werden. Zudem sollten 18 „dezentrale Standorte" geschlossen werden.

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Seit Jahresbeginn habe der Versicherer seine Ausschließlichkeitsorganisation auf nun 55 Standorten in Deutschland reduziert, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Auch sei der Arbeitsplatzabbau von rund 1.800 Arbeitsstellen bereits zu mehr als 50 Prozent realisiert. Für rund 635 Beschäftigte konnte jedoch bisher noch keine Einigung mit den Arbeitnehmer-Vertretern erzielt werden, berichtet Ergo-Chef Markus Rieß im Mai in einem Interview. Inzwischen werden auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen.

Start des digitalen Versicherers noch in diesem Jahr geplant

Nun vermeldet der Versicherer erste Erfolge bei der Umsetzung. Ziel des Sparprogramms bleibe es, die Gewinnzone zu erreichen. So sollen ab 2021 planmäßig über 600 Millionen Euro in das Jahresergebnis des Mutterkonzerns Munich Re einfließen. „Bis zum Jahresende werden Netto-Kosteneinsparungen von knapp 100 Mio. € erreicht sein“, sagt ERGO Finanzvorstand Christoph Jurecka.

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Auch der Umbau der IT trage erste Früchte. So sei der Startschuss für den reinen digitalen Versicherer nexible noch in diesem Jahr geplant. Dieser solle mit einem Kraftfahrt-Produkt auf den Markt gehen. Als Risikoträger fungiere die Neckermann Versicherung AG. Überdies sollen Kunden künftig in Kundenportale gelotst und dort aktiviert werden. So zähle das Unternehmen inzwischen 550.000 registrierte Nutzer in den Kundenportalen. Das sei eine Steigerung von 56 Prozent gegenüber dem Stand aus dem Jahr 2015. Einen weiteren Schwerpunkt wolle der Versicherer auf das internationale Geschäft legen und mit Ergo International wachsen.

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