In welcher Stadt werden die meisten Räder geklaut? Das wollte das Vergleichsportal billiger.de wissen und wertete die polizeiliche Diebstahl-Statistik für die Jahre 2015 und 2016 aus. Die Zahlen sind erschreckend: Pro Tag werden deutschlandweit fast 1.000 Fahrräder gestohlen, insgesamt 332.486 im Jahr 2016. Und die Aufklärungsquote ist mit 8,8 Prozent sehr niedrig. Neun von zehn Rädern bleiben für immer verschwunden, wenn sie in die Finger von Dieben gerieten.

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Münster und Leipzig sind Klau-Hochburgen

Unrühmliche Spitzenreiter im Ranking der Fahrraddiebstahl-Hochburgen sind Münster und Leipzig. In der westfälischen Stadt kamen 2016 1.721 Fahrräder pro 100.000 Einwohnern abhanden. Nicht viel besser die Sachsen-Metropole: hier wurden 1.720 Räder je 100.000 Einwohner geklaut. Auch auf den Rängen drei bis fünf platzieren sich Städte aus Ostdeutschland: Leipzigs Nachbarstadt Halle an der Saale (1.543 Räder je 100.000 EW), Cottbus (1.513 Räder) und Magdeburg (1.492 Räder).

Besonders drastisch ist der Anstieg der Diebeszahlen in Leipzig. In der Messestadt wurden 2016 in absoluten Zahlen 9.642 Fahrräder entwendet. Das sind sage und schreibe 2.791 Räder mehr als im Jahr zuvor. Damit verzeichnet Leipzig bundesweit den höchsten Anstieg an Diebstählen.

Berlin: 94 geklaute Räder pro Tag

In absoluten Zahlen ist wenig überraschend Berlin die Stadt mit den meisten geklauten Rädern. 34.418 Bikes kamen hier abhanden. Und das bedeutet, täglich werden in der Hauptstadt 94 Räder geklaut. Weil Berlin aber mit mehr als drei Millionen Einwohnern auch die größte Stadt Deutschlands ist, landet die Stadt im City-Ranking der Klauhochburgen nur auf Rang 16 (978 Diebstähle je 100.000 Einwohner, siehe Tabelle).

Die Diebstahlhochburgen in Deutschland. Quelle: billiger.de

Zu den Großstädten mit einem relativ niedrigen Risiko gehören unter anderem München (Platz 72, 367 Diebstähle je 100.000 Einwohner), Bochum (Platz 88, 232 Diebstähle je 100.000 EW) und Stuttgart (92, 184 Diebstähle).

Weitere Fakten: Laut polizeilicher Kriminalstatistik sind 92 Prozent der überführten Täter männlichen Geschlechts. Und die Schadenssumme für das Jahr 2016 beziffert sich auf 177 Millionen Euro.

Fahrrad-Baustein in der Hausratversicherung inkludiert?

Vorsicht: Eine Hausratversicherung zahlt nur dann für Rad-Diebstähle in nicht verschlossenen Räumen, wenn die Leistung auch laut Vertrag vereinbart ist. Oft muss hierfür ein Aufpreis gezahlt werden. Auf jeden Fall sollten Fahrradbesitzer prüfen, ob und in welchem Umfang die Hausratsversicherung einen Fahrraddiebstahl abdeckt. Wer auf eine Hausrat-Police keinen Wert legt und nur seinen geliebten Drahtesel versichern will, kann auch eine eigene Fahrradversicherung abschließen.

Der Schutz des Rades mit einem Fahrradschloss ist unbedingte Pflicht, sonst zahlt die Versicherung nicht. Viele Versicherungen legen sogar gewisse Mindeststandards fest, die ein Radschloss aufweisen muss, damit dem Radfahrer der Schaden ersetzt wird. Auch legen manche Anbieter Wert darauf, dass das Rad an einem fest verankerten Gegenstand angeschlossen wurde.

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Ist der Schadensfall eingetreten, so sollte der Diebstahl unmittelbar der Polizei gemeldet werden. Auch die Angabe der Fahrradrahmennummer ist erforderlich, um den Schaden ersetzt zu bekommen. Wer auf der sicheren Seite stehen will, der ist gut beraten, den ursprünglichen Wert des Rades und eventueller Zubehörteile per Kassenzettel nachweisen zu können.

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