Philippe Donnet, CEO der Generali Group. Foto: Pressefoto Generali Die Generali Gruppe will ihr ehrgeiziges Sparprogramm schneller umsetzen als bisher geplant. Das kündigte CEO Philippe Donnet letzte Woche auf der Hauptversammlung des Versicherers in Triest an. “Generali wächst mehr als die Konkurrenten, aber nicht auf Kosten der Qualität”, wird Donnet von Versicherungswirtschaft Heute zitiert. “Das erlaubt uns, die Umsetzung unserer Strategie für mehr Einsparungen bei den operativen Kosten zu beschleunigen.” Einen genauen Zeitplan nannte er nicht.

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Donnet sieht Aktie als stark unterbewertet

Die schnelleren Einsparungen sind auch ein Signal an die Aktionäre. Diese zeigten sich zuletzt unzufrieden mit der Entwicklung der italienischen Versicherungsgruppe. Immer wieder machten Übernahmegerüchte die Runde. Und das, obwohl der Konzern 2016 einen operatives Ergebnis von 4,8 Milliarden Euro erzielen konnte – so viel wie nie zuvor in der Geschichte des Versicherers (der Versicherungsbote berichtete). Aktien von Generali verloren in den letzten drei Monaten mehr als fünf Prozent an Wert und wurden heute morgen an der Mailänder Börse mit 14,69 Euro gehandelt.

Donnet klagte laut dem Branchendienst, dass die Generali-Aktie stark unterbewertet sei. Der Wert des Unternehmens an der Mailänder Börse entspreche nicht dem Potenzial des Versicherers. „Wir werden dem Markt unsere Fähigkeit bei der Erreichung unserer Ziele beweisen“, sagte der Franzose. Mögliche Übernahmepläne durch Konkurrenten seien vom Tisch. Neben der in Italien eng vernetzten Banca Intesa war auch die Allianz und Axa als Käufer von Generali-Beständen genannt worden. Konzernchef Donnet bezeichnete die Übernahmepläne als "Hirngespinste" (der Versicherungsbote berichtete).

Verschärfter Sparplan

Die Generali hatte ursprünglich angekündigt, bis zum Jahresende 2018 in ihren Kernmärkten jährlich 200 Millionen Euro an Betriebskosten einsparen zu wollen. Allein bei der Deutschland-Tochter sollen rund 1.000 Stellen wegfallen (der Versicherungsbote berichtete). Dafür wird die IT-Struktur modernisiert und der Konzern komplett umgebaut: die drei bisher selbständig agierenden Einheiten Einheiten Generali Deutschland Holding, Generali Versicherung und Generali Leben werden zu einer neuen Einheit Generali Deutschland AG zusammengefasst. Auch der Verkauf wenig lukrativer Unternehmenstöchter wird laut "Reuters" geprüft: Unter anderem könnte sich die Generali aus den Niederlanden und Kolumbien zurückziehen (der Versicherungsbote berichtete).

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Doch bereits im Februar berichtete die britische „Financial Times“, dass die Italiener ihre Sparanstrengungen verstärken wollen. Statt vier Prozent auf den Kernmärkten werden nun sechs bis sieben Prozent an Einsparungen angestrebt (der Versicherungsbote berichtete). Grund war auch hier die Unzufriedenheit der Aktionäre, die mit einem Verkauf des Versicherers liebäugelten. So war zum Jahresanfang über eine mögliche Kapitalerhöhung spekuliert worden: Der Versicherer wolle mit der Ausgabe neuer Aktien sein Eigenkapital stärken. Auch dies bewahrheitete sich nicht.

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