Jedes vierte kleine oder mittelständische Unternehmen (28 Prozent) hat bereits finanzielle Schäden durch Cyber-Angriffe erlitten. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Studie hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Auftrag gegeben hat. Ein Grund für die Anfälligkeit dieser Firmen sei mangelndes Risikobewusstsein für die Gefahren im Netz. So stimmten 35 Prozent der Unternehmer der Aussage zu, „Unsere Daten sind für Internet-Kriminelle nicht interessant“. Weitere 33 Prozent bejahten die These: „Mein Unternehmen ist zu klein, um in den Fokus von Cyber-Kriminellen zu geraten“. Für den eigenen Betrieb sieht lediglich ein gutes Drittel (36 Prozent) eine Gefahr.

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Gefahren der Cyber-Kriminalität unterschätzt

Das eigene Unternehmen nicht interessant für Kriminelle? Ein gefährlicher Irrglaube, warnt GDV-Präsident Alexander Erdland auf der Cyber Security Konferenz in Berlin. „Die Kriminellen wissen, wie sie auch vermeintlich uninteressante Daten zu Geld machen – nämlich indem sie einfach die Daten sperren und Lösegeld kassieren. Und für einen solchen Angriff ist kein Unternehmen zu klein.“

Die Versicherungswirtschaft hat deshalb unverbindliche Musterbedingungen für eine Cyberversicherungspolice entwickelt, die sie am Mittwoch in Berlin vorgestellt hat. Diese sollen Versicherern bei der Entwicklung eigener Angebote helfen. Für Unternehmen und Makler sollen die Bedingungen als Vergleichsmaßstab gelten, um Versicherungsangebote bewerten zu können, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands

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Die Musterbedingungen seien speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen mit einem Umsatz bis 50 Millionen Euro und einer Größe bis 250 Mitarbeiter zugeschnitten. In den Bedingungen enthalten seien unter anderem Leistungen bei Datenklau, Betriebsunterbrechungen sowie für IT-Forensiker oder Krisenkommunikation.

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