„Safe Home“ - so lautet das neue Versicherungspaket, mit dem die Bayerische zukünftig um Kunden werben will. Und hat sich dafür einen speziellen Partner ins Haus geholt, wie die Münchener per Pressemeldung mitteilen. Fortan kooperiert der Versicherer mit dem Aachener Elektronik-Hersteller Devolo. Die Aktiengesellschaft hat sich auf Smart-Home-Technik spezialisiert und zählt in diesem Segment zu den weltweit größten Anbietern.

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Digitaler Schutz bei Einbruch, Feuer und Wasser

Unter Smart Home werden jene technischen Systeme zusammengefasst, die es Verbrauchern auch in den eigenen vier Wänden erlauben soll, Technik zu vernetzen und selbst dann fernzusteuern, wenn sie nicht zu Hause sind. Besondere Hoffnungen setzen die Hersteller auf einen besseren Einbruchschutz. Macht sich ein Langfinger unbefugt an der Wohnungstür zu schaffen, melden Sensoren dies per App an den Bewohner, selbst wenn er abwesend ist. Mit einem Klick kann dann die nächstgelegene Polizei verständigt werden.

Ähnlich reagiert die Technik auch, wenn ein Feuer in der Wohnung ausbricht oder sich ein Wasserschaden ankündigt. Dann wird mittels Rauch- und Wassermelder die Feuerwehr alarmiert. Die Versicherer wollen eine derartige Schaden-Prävention belohnen, hoffen sie doch auch auf sinkende Schadenskosten. So auch die Bayerische Versicherungsgruppe.

Versicherung und Smarthome-Technik im Paket

Will sich ein Kunde die Devolo-Technik ins Haus holen, unterstütze die Versicherungsgruppe Kunden schon bei der Auswahl und der Installation der Geräte, heißt es in der Pressemeldung. Dafür wird die bereits 2016 eingeführte „Meine-eine-Police“, eine Versicherung, die Hausrat-, Haftpflicht- und Glasversicherung verbindet, gemeinsam mit dem Smart-Home-System „devolo Home Control“ im Paket angeboten. Die Kosten der gewählten Geräte, der Installationsservice sowie ein Schutzbrief seien im Monatsbeitrag enthalten. Nach Ende der Vertragslaufzeit gehört das Gerätesystem dem Kunden.

Eine Kooperation, die für die beiden Kooperationspartner Vorteile verspricht: Devolo kann sein Smart-Home-System über den Versicherer bewerben. Und die Bayerische gezielt Kunden des Technikkonzerns ansprechen, um den passenden Schutz zu bewerben. Optional lassen sich zum Grundschutz weitere Bausteine zukaufen: etwa ein Schutzbrief, der für einen Einbruch Notreparaturen, Kinderbetreuung und eine Notfallwohnung bietet. Leistungen freilich, die in vielen anderen Premium-Hausrat-Tarifen bereits inkludiert sind.

Bedenken von Datenschützern - Smart Home auch umstritten

Doch nicht alle wollen an die neuen Verheißungen von Smart-Home-Lösungen glauben. So berichtete das Webportal heise.de vor wenigen Tagen, dass das Magazin c't in seiner Ausgabe 8/17 gravierende Sicherheitsmängel bei Smart-Home-Geräten entdeckt habe. Kein Wunder, sind doch Überwachungskameras, Heizungsthermostate und Schaltsteckdosen über das Internet mit ihren Herstellern vernetzt: Regelmäßig stellen Geräte eine direkte Verbindung zu den Servern der Gerätehersteller her.

Zwar nennt das Magazin nicht, um welche Smart-Home-Anbieter es sich konkret handelte. Aber eine hundertprozentige Sicherheit vor Datendiebstahl gibt es bei Online-Geräten nicht. Sogar WLAN-Passwörter ließen sich über unsichere Web-Fontends der Smart-Home-Technik knacken, berichtet das Computer-Magazin.

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Das spricht nicht grundsätzlich gegen Smart-Home-Technologie. Doch c't rät zur Vorsicht. Grundsätzlich sollten alle Geräte aus dem heimischen LAN verbannt werden, "in dem Bilder, Dokumente und andere sensible Informationen kursieren", heißt es in dem Beitrag der Zeitung. Das heißt, mit Firewall-Technik verschiedene Netzwerke voneinander abtrennen, damit die Daten sicherer sind.

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