Element – digitale Plattform für Versicherungen soll entstehen

Konkret geht es um ein Projekt namens „Element“, welches nach Informationen des Fintechs schon weit fortgeschritten ist. Element soll eine volldigitale Versicherungs-Plattform werden. Neue wie alte Anbieter sollen auf der Plattform verschiedene Versicherungen entwickeln und anbieten können.

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„Die Bandbreite der möglichen Partner, die Element nutzen können, erstreckt sich von InsurTechs, also Startups, die ein neues, digitales Versicherungsangebot schaffen wollen, über etablierte Unternehmen und Händler, die ihr Angebot um Versicherungsleistungen erweitern wollen“, heißt es in der Pressemeldung.

Wie konkret das Geschäftsmodell aussehen soll, geht aus dem Pressetext nicht hervor. Gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Capital Online sagte Finleap-Chef Ramin Niroumand, es handele sich um einen „B-to-B-to-C“-Ansatz, was für „Business to Business to Client“ steht. Anders formuliert: Element würde sich zwischen eine Firma setzen, die Versicherungen anbietet, und zwischen den Endkunden, der über die Plattform auf das Angebot zugreifen kann.

Schwerpunkt Sach- und Haftpflichtversicherung

Ins Auge gefasst haben das Berliner Fintech vor allem Sachversicherungen. Sparten also, in denen schon jetzt oft Versicherungen online ihren Weg zum Kunden finden – genannt werden Haftpflicht- und Hausrat-Policen. „Wir haben abgesehen von Kfz sämtliche Sachversicherungen im Blick“, ergänzt Niroumand. Dabei will man auch auf vermeintliche Versäumnisse der Branche reagieren. Im Pressetext heißt es:

„Versicherungspartner, wie InsurTechs, E-Commerce-Anbieter und Makler, stoßen immer wieder in der Zusammenarbeit mit traditionellen Versicherern an ihre Grenze. Die Branche kann derzeit nicht die notwendige Entwicklungs- und Prozessgeschwindigkeit bieten, die Kunden und Partner heute erwarten und aus anderen Branchen kennen“. Mit Element baue FinLeap nun eine “Insurance-as-a-Platform”, um diesen Bedürfnissen nachzukommen. Ähnliche Angebote gibt es bereits in anderen europäischen Staaten, etwa „Inzura“ in Großbritannien.

Geldgeber investieren in Fintech

Nach Informationen von Capital Online wird Finleap keine Probleme haben, das notwendige Eigenkapital von 10 bis 20 Millionen Euro aufzubringen, das notwendig ist, um eine Versicherung zu gründen. Und das liegt auch an finanzkräftigen Geldgebern, die das Projekt unterstützen. Unter anderem stecke die Hannover Rück ihr Geld in das Fintech, immerhin drittgrößter Rückversicherer der Welt. Auch der Springer Verlag zählt zu den Unterstützern des Fintechs.

In Vermittlerkreisen ist Finleap für den Online-Makler Clark bekannt. Das Geschäftsmodell der Online-Makler basiert darauf, dem Kunden einen „digitalen Versicherungsordner“ anzupreisen. Als Gegenleistung lässt sich Clark das Maklermandat für Versicherungen übertragen.

Aufgrund der vermeintlichen Intransparenz wurde dieses Geschäftsmodell von Online-Maklern auch kritisiert. Helge Lach, Vorstand der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), sprach auf dem hauseigenen Blog von Verdacht auf „arglistige Täuschung“. Ein Kunde von Online-Maklern wisse oft nicht, dass er mit einem einzigen Klick dem Unternehmen eine Maklervollmacht ausstelle, und sei hinterher brüskiert (der Versicherungsbote berichtete).

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Die Pläne von Finleap sind ambitioniert – und erste Erfolge nicht zu leugnen. 2014 gegründet, hat das Startup bereits elf Fintechs hochgezogen und ist nach Einschätzung von Experten einen dreistelligen Millionenbetrag wert, rechnet Capital Online vor. Mit der Tochter Solarisbank konnte man als erstes Fintech eine Banklizenz erhalten, sie gilt als digitales Vorzeigeprojekt. Nun will Finleap auch eine Versicherung gründen.

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