Mit 78.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von knapp 74,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 zählt die Generali zu den fünf größten Versicherern Europas. Das schützt den Konzern aus Triest im Norden Italiens aber nicht vor einer feindlichen Übernahme. Eine solche droht nun durch das Bankhaus Intesa Sanpaolo – und zwingt die Generali, noch mehr zu sparen.

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Sparprogramm verschärft

Wie die Financial Times am Montag berichtet, will die Generali die Betriebskosten in großen Märkten weit stärker senken als bisher vorgesehen. Statt vier Prozent sollen nun sechs bis sieben Prozent an Einsparungen erreicht werden, schreibt die britische Zeitung und beruft sich auf eine mit den Plänen vertraute Person. So sollen die Großaktionäre dazu bewegt werden, die Unabhängigkeit des Versicherers zu unterstützen – indem ein höherer Gewinn in Aussicht gestellt werden kann.

Laut dem bisherigen Sparplan sind Einsparungen von 200 Millionen Euro jährlich vorgesehen. Doch das scheint die Aktionäre der Generali nicht zufriedenzustellen – so machen immer wieder Übernahmegerüchte die Runde. Unter anderem sollen auch die Axa und die Allianz Interesse an Italiens Nummer Eins haben. Die Axa dementierte. Doch die Intesa habe bestätigt, dass sie ein „etwaiges Zusammengehen“ mit der Generali prüfe, schrieb bereits die italienische „La Stampa“ (der Versicherungsbote berichtete).

Intesa-Chef buhlt um Großaktionäre

Laut Financial Times müsste das Bankhaus Intesa für eine feindliche Übernahme der Generali einen Aufschlag zahlen. Deshalb habe Intesa-Chef Calo Messina um das Vertrauen der Großaktionäre gebuhlt, um eine Fusion im gegenseitigen Einvernehmen zu erreichen.

Großaktionäre der Generali sind unter anderem die Mediobanca, größte Investmentbank Italiens mit Sitz in Rom. Mediobanca hält 13 Prozent der Generali-Aktien und würde im Falle eines gegenseitigen Aktientausches zum größten Aktionär auch von Intesa werden. Darüber hinaus müssten mehrere Industrie-Milliardäre überzeugt werden, ihre Aktien im Einvernehmen abzugeben. Laut Insidern habe Messina einen reinen Aktientausch aber ausgeschlossen.

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Der fusionierte Konzern aus Intesa und Generali hätte nach jetzigem Stand einen Börsenwert von rund rund 59 Milliarden Euro, berichtet die Financial Times. Generali war an der Börse zuletzt 22,8 Milliarden Euro wert. Doch Generali will am liebsten unabhängig weitermachen. Leidtragende des neuen Sparprogrammes könnten die Beschäftigten des Konzerns sein. Schon jetzt will der Versicherer allein bei seiner deutschen Tochter bis 2018 rund 1.000 Stellen abbauen (der Versicherungsbote berichtete).

Financial Times

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