Ob Studenten für ihre neue Wohnung eine Hausratversicherung abschließen sollten, richtet sich nach dem Wert der Einrichtungsgegenstände. Als Faustregel gilt: Ist der Hausrat nicht durch eigene Ersparnisse ersetzbar, kann der Schutz sinnvoll sein. Wer hingegen nur ein altes Sofa in seiner Wohnung stehen hat, spart das Geld besser gleich für neue Möbel.

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Versicherungsschutz über die Eltern?

Junge Leute, die sich in einem Erststudium befinden und noch nicht vorher gearbeitet haben, sind dabei im Vorteil. Sie können sich in der Regel über die Hausratversicherung ihrer Eltern mitversichern. Oft ist dabei zu beachten, dass der studentische Erstwohnsitz bei den Eltern gemeldet sein muss.

Auch wenn die Eltern über keine Hausratversicherung verfügen, muss der Abschluss eines eigenen Vertrages nicht ins Geld gehen. Viele Versicherer haben spezielle Tarife für junge Leute im Angebot, die auch für den kleinen Geldbeutel finanzierbar bleiben. Allerdings sollte man schauen, ob die Versicherung auch bei grober Fahrlässigkeit eine Leistung erbringt. Schon eine umgestoßene Kaffeetasse kann sonst dazu führen, dass der Versicherer den Schaden am Laptop nicht ersetzt.

Hausratversicherung für eine WG

Viele Studenten werden sich aber keine eigene Wohnung leisten können, sondern stattdessen in eine WG ziehen. Auch das ist kein Problem. Eine Möglichkeit besteht darin, die gesamte Wohnung auf den Hauptmieter zu versichern und die Prämie unter allen Mitbewohnern aufzuteilen. Das wäre zum Beispiel von Vorteil, wenn die WG-Besetzung häufig wechselt.

Oder jeder Mitbewohner schließt eine eigene Hausratversicherung für sein „Refugium“ ab. Dann gilt allerdings der Versicherungsschutz nur für die Gegenstände, die sich auch tatsächlich im eigenen Zimmer befinden, aber nicht für Sachen in Gemeinschaftsräumen wie Küche oder Bad. Manche Versicherer verlangen zusätzlich, dass das Zimmer bei Abwesenheit verschlossen sein muss.

Eine weitere Leistung, auf die Studenten bei Vertragsabschluss achten sollten, ist der sogenannte „Unterversicherungsverzicht“. Wenn der entstandene Schaden höher ist als die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme, wird die Entschädigung in der Regel stark gekürzt. Allerdings gilt dies nicht, wenn besagter Verzicht laut Vertrag vereinbart wurde. Dann beträgt die Versicherungssumme meist pauschal 650 Euro pro m².

Haftpflicht- und Risikovorsorge ist wichtiger!

Die Hausratversicherung ist für Studenten aber beileibe nicht die erste Wahl, wenn es um Risikoschutz geht. Wichtiger noch sind andere Vorsorgeformen. So sollte jeder Student über eine private Haftpflichtversicherung verfügen. Denn wer dritten Personen einen Schaden zufügt, haftet mit seinem gesamten Privatvermögen - ein Leben lang. Einmal mit dem Fahrrad nicht aufgepasst und einen Fußgänger angerempelt, schon sieht man sich mit Forderungen im sechs- oder siebenstelligen Bereich konfrontiert, wenn dieser bleibende Schäden davonträgt.

Die gute Nachricht: Unabhängig des Alters sind Studierende während des gesamten Studiums über ihre Eltern haftpflichtversichert, sofern diese einen entsprechenden Vertrag haben. Wer Gegenstände anderer beschädigt, ist für die gesamte Zeit des Bachelors und Masters abgesichert. Vorausgesetzt, es handelt sich um das Erststudium. Wer ein Zweitstudium aufnimmt sollte sich jedoch dringend um eine eigene Haftpflichtversicherung kümmern.

Darüber hinaus sollten andere existenzbedrohende Risiken abgesichert werden. So können beispielsweise auch Studenten schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, um den Ausfall der Arbeitskraft abzusichern. Der Clou hierbei: nicht nur genießt der Versicherte bei einem guten Vertrag während seiner Schul- Ausbildungs- oder Studienzeit einen BU-Schutz. Er kann seine Police auch ohne neuerliche Gesundheitsprüfung weiterführen, wenn er später tatsächlich einen Beruf ergreift. Auch eine Unfall- oder Pflegezusatzversicherung ist für Studenten empfehlenswert, um existentielle Risiken abzusichern.

Altersvorsorge: Vom Zineszins profitieren

Wer es sich leisten kann, neben seinem Studium Geld zur Seite zu legen, sollte darüber nachdenken privat für das Alter vorzusorgen. Gerade bei jungen Menschen kann sich das lohnen. Denn je eher man damit beginnt, desto mehr wirkt sich der sogenannte Zinseszins-Effekt positiv aus.

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Was ist der Zinseszins-Effekt? Das Prinzip lässt sich leicht erklären: Werden Zinserträge aus Kapitalanlagen wieder investiert, erhöht sich der Anlagebetrag. In den kommenden Perioden wird dann ein höherer Betrag verzinst. Und der Gewinn aus den Zinsen steigt. Wer früh damit anfängt für das Alter vorzusorgen, muss im Idealfall also weniger zurücklegen. Im Umkehrschluss heißt das: Je später man mit der Altersvorsorge beginnt, umso mehr muss man zurücklegen, um ein auskömmliches Ruhestandspolster zu haben.

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