Um es gleich vorweg zu sagen: Professor Matthias Beenken von der Fachhochschule Dortmund rechnet auf „Versicherungsmagazin.de“ keine Umsatzgrößen für Versicherungsmakler vor, er beschränkt sich auf die Ausschließlichkeit (Agenturen) im Policenverkauf und Kosten. Dennoch gibt der Hochschullehrer der Maklerschaft in seinem Beitrag „einen mit“, so könnte man es ausdrücken, und spricht von „Supercourtagen“, die vor allem die Maklerpools forderten.

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Im Schnitt 30 Promille LV-Provision

Der AVV-Verband, der die Interessen der so genannten Hausvereine der Agenten gegenüber deren Prinzipalen (Versicherern) vertritt, hat Beenken zufolge berechnet, wie viel die Agenturen für neu verkaufte Lebensversicherungen (LV) vergütet bekommen. 23 Agenturverträge der Versicherer seien vom AVV ausgewertet worden. Im Durchschnitt zahlen die Versicherer ihren gebundenen Agenturen knapp 27 Promille der planmäßigen Beitragssumme einer verkauften LV-Police als Provision.

Rechne man Zinsen, Reserven für Storni und laufende Vergütungen für den Kundenbestand in das Zahlenwerk ein, kämen rund 30 Promille Provision heraus, die für einen neuen LV-Abschuss bezahlt werden. Bei Verträgen mit 40 Jahren Plandauer sinkt der Wert auf knapp 28 Promille. Bei 25 Jahren Dauer nähert sich der Wert der Provision in Promille gerechnet der Zahl 32. Branchen- und Kostenkenner wissen, dass die Lebensversicherer mit gut 50 Promille kalkulieren.

Was kostet der Makler?

Die genannten Zahlen ergeben unterm Strich, dass rund 40 Prozent der Kosten für das LV-Neugeschäft bei den Versicherern verbleiben, grob gesagt 20 von 50 Promille. Natürlich, darauf weist auch Beenken in seinem Beitrag hin, muss der Versicherer aus seiner 20-Promille-Marge noch einige Nebenkosten des Vertriebs tragen, etwa für verlorene Vorschüsse an seine erfolglosen Agenten.

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Aber das Maklergeschäft ist teurer als der hauseigene Agenturvertrieb. Weswegen Fachautor Beenken in Bezug auf Vertrieb und Kosten in der LV-Sparte die „Maklerpools mit ihren eigenständigen Forderungen nach Supercourtagen“ erwähnt. Und kritisiert, dass die Lebensversicherer die Kosten ihrer Vertriebskanäle (vor allem für Agenten, Makler und Banken) nicht ausweisen. Was der Maklervertrieb die Versicherer – und deren Kunden – kostet, ... es bleibt ein Mirakel.

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