Den Bundesbürgern ist die Gefahr durchaus bewusst, dass sie im Alter in Armut leben müssen. Mehr als jeder Zweite (55 Prozemt) befürchtet, es werde ihm im Ruhestand an Geld fehlen. Hingegen ist der Wunsch, ein auskömmliches Leben nach dem Renteneintritt zu führen, sehr ausgeprägt: 95 Prozent träumen davon, im Alter nicht mehr auf jeden Cent achten zu müssen. Dies zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Studie im Auftrag der Deutschen Leibrenten AG. Für die repräsentative Studie wurden mehr als 1.000 Personen befragt.

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Dass es schon jetzt nicht einfach ist den Lebensabend zu sichern, ist ebenfalls anhand der Befragung sichtbar. Aktuell liegt das Rentenniveau bei 47,8 Prozent – zukünftige Generationen werden mit weniger auskommen müssen. Dennoch sagen 43 Prozent der befragten Personen über 65 Jahre, ihr Alterseinkommen reicht nicht aus, um über die Runden zu kommen. So beginnt für viele mit dem Eintritt in die dritte Lebensphase die Zeit des „Entsparens“. Laut Statistischem Bundesamt decken Senioren ein Drittel ihrer Lebenskosten, indem sie auf Sparguthaben zurückgreifen.

Immobilien – trügerische Sicherheit

Auch für Senioren mit Immobilieneigentum werde das Leben finanziell nicht wesentlich einfacher. "Sie müssen zwar keine Miete zahlen, doch das im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung gebundene Vermögen bringt ihnen keinen zusätzlichen Nutzen. Der laufende Unterhalt der häufig in die Jahre gekommenen Immobilie muss zusätzlich aus der oft kleinen Rente finanziert werden", warnt Friedrich Thiele, Vorstand der Deutschen Leibrenten AG.

Das Problem: in Zeiten des Niedrigzinses sind die Sparer zunehmend verunsichert, so dass sie eher dem Konsum zuneigen. Dies zeigt eine andere Umfrage aus dem Hause forsa, die vom Edelmetall-Handelshaus Pro Auram in Auftrag gegeben wurde. Fast jeder dritte Bundesbürger traut demnach keiner Geldanlage über den Weg. 27 Prozent erhoffen sich langfristige Renditen aus Dividendenanlagen. Gefallen in der Gunst der Sparer sind laut Forsa-Umfrage Gold, Investmentfonds oder Zinsprodukte.

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Dass Handlungsbedarf besteht, hat auch die Bundesregierung erkannt. Das Bundessozialministerium von Andrea Nahles und das Bundeswirtschaftsministerium von Wolfgang Schäuble arbeiten gerade an einer Rentenreform. Ergebnisse sollen im November vorgestellt werden. Debattiert werden unter anderem eine Stärkung der Betriebsrenten, eine Lebensleistungsrente für Geringverdiener, die lange genug in die Rentenkasse eingezahlt haben sowie ein höherer Freibetrag für die Riester-Rente.

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