Das traditionelle Produkt zur Altersvorsorge wird wegen stetig abnehmender Umsätze für die Versicherer zum Problem. Der größte Versicherer Europas, die Allianz, beschneidet deshalb nun das Geschäft mit den Lebensversicherungen weiter.

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Bereits im Vorjahr hatte der Versicherer verkündet klassische Lebensversicherungen künftig nicht mehr aktiv verkaufen zu wollen. Lediglich wenn Kunden den expliziten Wunsch zur Lebensversicherung äußern, solle diese angeboten werden.

Allianz: 90 Prozent der Neuverträge ohne Garantiezins

Aktuell bietet das Unternehmen mit „Perspektive“ und „KomfortDynamik“ bereits zwei Produkte ohne klassischen Garantiezins an. Im Privatkunden-Geschäft setzt die Allianz Leben mittlerweile 90 Prozent der Neuverträge mit neuen Lebens- und Rentenversicherungen um, die keinen Garantiezins mehr bieten. Das erklärte Thomas Wiesemann, Vorstand des Maklervertriebs bei Deutschlands größtem Lebensversicherer, in einem Interview im August diesen Jahres.

Nun will der Versicherungsriese die Strategie auf die betriebliche Altersversorgung ausdehnen. So solle bereits ab Januar 2017 auf Vorsorgekonzepte ohne Garantiezins zurückgegriffen werden, berichtet die "Deutsche Finanz Presse Agentur". So würden die konventionellen Garantien im anhaltenden Niedrigzinsumfeld die Freiheitsgrade in der Kapitalanlage Allianz Leben stark einschränken. Dies koste letztlich den Kunden Rendite, heißt es in einer Vertriebsmitteilung Allianz Leben, die der Agentur vorliegt.

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Während bei Direktversicherungs-Gruppenverträgen bereits ab Oktober nur noch Produkte mit einer alternativen Garantie an den Mann gebracht werden sollen, kommt die Neuregelung bei Einzel-Direktversicherungen erst zum Januar. Von der neuen Ausrichtung nicht betroffen seien dagegen in den Durchführungswegen Pensionszusage und Unterstützungskasse. Ebenso würde die klassische Variante bis auf weiteres für die Versorgungswerke MetallRente, Presse und KlinikRente angeboten.

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