Es gehe um den Aufkauf von Portfolios mit beträchtlicher Größe, erklärte Swiss Re-Finanzchef David Cole am Rande eines Branchentreffens in Monte Carlo. „Es gibt eine interessante Pipeline von Gelegenheiten, wir haben interessante Diskussionen mit potenziellen Verkäufern“, sagte Cole gegenüber Reuters.

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Im Mittelpunkt des Interesses stehe Großbritannien, aber auch Aufkäufe in Kontinentaleuropa seien denkbar. Eine Beteiligung Dritter wollte der Vorstand ebenfalls nicht ausschließen. „Aber das ist nichts, was wir tun müssen.“ Der Züricher Konzern hatte erst vor einem Jahr die Firma Guardian Financial Services übernommen und damit einen Bestand von 900.000 britischen Lebens- und Rentenversicherungen.

Studie: Run-Off-Geschäft wird auch in Deutschland attraktiver

Run-Off-Lösungen, also das Abwickeln von Beständen, werden auch deutsche LV-Versicherer attraktiver, so das Ergebnis einer Studie von Willis Towers Watson (der Versicherungsbote berichtete). Dabei fokussieren sich die Gesellschaften auf die Bestände mit traditionellen Kapital- und Rentenversicherungen (47 Prozent), fondsgebundene Lösungen (40 Prozent) sowie Produkte mit staatlicher Förderung (25 Prozent).

“Dieser Trend zeigt deutlich, wie Solvency II, die Zinszusatzreserve und zu geringe Neugeschäftsvolumina die Unternehmen unter Druck setzen”, erklärt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson in Deutschland.

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Als wichtiger Treiber für das Schließen ganzer Produktlinien werden hohen Garantien (80 Prozent), zu geringe Produktprofitabilität (74) sowie zu kleine Portfolios (61) genannt. Befragt wurden für die Studie „Run-Off-Perspektiven in der Lebensversicherung“ im Frühjahr 2016 die Managements von 50 europäische Versicherern, davon 20 in Deutschland.

Reuters

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