Durch den Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) wurden unlängst Zahlen erhoben, die belegen, dass der Ehrgeiz der Deutschen, was das Sparen angeht, insgesamt zugenommen hat. Konkret formuliert heißt das, dass die durchschnittliche Menge an Geld, die man in Deutschland monatlich zum Sparen zurücklegen will, angewachsen ist von 281 Euro im Vorjahr auf aktuell 297 Euro. So schreibt das Handelsblatt über die Ergebnisse.

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Der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) kommt entsprechend in einer aktuellen Erhebung zu dem Resultat, dass der Sparehrgeiz, in absoluten Zahlen gemessen, gewachsen ist. Das durchschnittlich angestrebte Sparvolumen der Menschen, die regelmäßig Geld beiseitelegen, ist den von TNS-Infratest erhobenen Daten zufolge innerhalb eines Jahres gestiegen. Das Sparziel wird aber nicht immer erreicht und so ergibt sich ein de facto Sparschnitt von durchschnittlich 216 Euro monatlich gegenüber 201 Euro im Vorjahr.

Zum Sparen nichts übrig

Damit lässt sich schon etwas anfangen. Allerdings gibt es Menschen in Deutschland, die fürs Sparen nicht so viel übrig haben. Auffallend ist die Gruppe der 20 bis 39 Jährigen, diese sparen nämlich sehr oft überhaupt nichts. So äußerte sich jeder Vierte in der von TNS-Infratest unternommen Befragung, er gehöre zu der Gruppe der „Nichtsparer“. Vergleicht man das mit den Aussagen der älteren Befragten, so zeigt sich, dass hier nur jeder sechste ein „Nichtsparer“ ist. Woran liegt das? Einerseits ist Ökonomen schon klar, dass die jungen Leute einfach weniger verdienen und hier zudem noch nicht mit Blick auf eine Hausanschaffung oder für den Ruhestand Geld zurückgelegt wird – aber die Frage nach der Ausstattung für den Ruhestand, auch wenn er noch sechzig Jahre hin ist, ist ja damit nicht gelöst.

Darum hat der BVR nicht ganz selbstlos eine Forderung formuliert, welche lautet: „Stärkung der privaten Altersvorsorge“, und zwar soll das die Bundesregierung verantworten. Denn wie aus den Daten der Bundesbank aus dem Jahr 2013 hervorgeht, legt gerade einmal die Hälfte der deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Altersgruppe zwischen 16 bis 24 Jahren in der Bundesrepublik monatlich Geld von mehr als 15 Euro zurück, während die übrigen weniger oder gar nichts auf die hohe Kante legen können. Und dann gibt es auch noch Menschen, die Kinder allein groß ziehen und damit leider nach wie vor große finanzielle Nachteile ertragen müssen.

Alleinerziehende ohne Sparetat

Die Alleinerziehenden sind von ihren gesetzten Sparzielen meilenweit entfernt. Es gelingt ihnen meist nur, gerade einmal 36 Prozent dessen zurückzulegen, was sie planten. Zum Vergleich: bei Paaren ohne Kind wird das selbst gesetzte Sparziel zu 84 Prozent erreicht. Letztlich konstatiert die Studie, dass sich der niedrige Zins weit weniger auf das Sparverhalten in der Bundesrepublik auswirkt, als man zunächst annehmen würde.

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So sagen drei Viertel der Deutschen, sie hätten ihr Sparverhalten trotz der Zinsen und ihrer Kapriolen nicht verändert. Nur Schwankungen des Einkommens wirken sich merklich auf die Sparanteile aus. Wie angesprochen sind davon vor allem sehr junge Menschen betroffen oder Alleinerziehende, diese sparen sehr wenig an.

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