Ein Gastbeitrag von Carsten Walendy, Finanz- und Versicherungsmakler bei W & P Assekuranz

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Ich mache Schulden und bekomme sogar noch Geld dafür, zahle also weniger zurück, als ich an Kredit aufgenommen habe. Funktioniert das? Ja, es funktioniert tatsächlich. Gemeint ist hier unser Finanzminister Wolfgang Schäuble, der in dieser historisch nie dagewesenen Situation einer Nullzinspolitik die Staatsverschuldung eindämmen, wenn nicht sogar nachhaltig die nächsten Jahre reduzieren kann. Wer dem deutschen Staat über 10jährige Anleihen Geld leiht, muss derzeit draufzahlen, wenn auch nur 0,03 Prozent - so konnte Schäuble in den letzten drei Monaten 1,5 Milliarden Euro einsparen (der Versicherungsbote berichtete).

„Sparen bedeutet Konsumverzicht.“

Aber des einen Freud ist des anderen Leid. „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“. Und hier kommt der Sparer ins Spiel. Wir sollten den Begriff „sparen“ etwas pragmatischer angehen. Sparen bedeutet wie eh und je Konsumverzicht. Die Motive zum Sparen sind dabei unterschiedlich ausgeprägt (Haus, Auto, Ausbildung der Kinder, Altersvorsorge etc.). Sparen hieß bis vor einigen Jahren durchaus, einen risikolosen Zins und Zinseszins zu erhalten. Aus diesem risikolosen Zins ist aber seit geraumer Zeit ein zinsloses Risiko geworden. Er hat sich wie ein scheues Reh verflüchtigt, eine Rückkehr desselbigen ist für die nächsten Jahre ausgeschlossen.

Ich möchte dies gerne mit folgendem Beispiel verdeutlichen. Wer vor circa 20 Jahren einen Sparvertrag mit 100 Euro bei einer Bank oder Versicherung abgeschlossen hat, konnte durchaus einen Zinssatz von 5 Prozent und mehr über die Laufzeit erzielen und hätte bei angenommenen 5 Prozent heute ein Guthaben von 40.754 Euro. Das ist auf unabsehbare Zeit nicht mehr möglich und so wird dieser Anleger bei gleicher Laufzeit und Rate froh sein können, wenn er sein investiertes Kapital – hier 24.000 Euro - überhaupt noch etwas mehren kann. Inflation noch nicht einmal berücksichtigt. Er wird also „kalt enteignet“.

Es kann auch anders gehen

Das es auch anders gehen kann, zeigt ein weiteres Beispiel. Der gleiche Kunde, der sich in den letzten 20 Jahren für einen Sparplan in Aktienfonds – hier je 50 Euro in einen europäischen Aktienfonds (Threadneedle European Select Fund 1 EUR Net acc.) und einen weltweiten Aktienfonds (Carmignac Investissement A EUR acc) - entschieden hätte, würde heute über ein Guthaben von 58.154 Euro (kostenbereinigt ohne Berücksichtigung jährlicher Plattformgebühren) verfügen. Er hat einen deutlichen Mehrwert erzielt und das unter Berücksichtigung aller Krisen und Katastrophen wie z.B. Börsencrash's 2001 bis 2003 oder 2008 in diesem Zeitraum! Auch wenn diese Renditen von circa 8 Prozent p.a. in Zukunft nicht mehr in dieser Höhe erzielt werden sollten und es mit Sicherheit weitere Krisen und Katastrophen geben wird, spricht alles für eine Anlage in Wertpapiere. Geld braucht Zeit um zu arbeiten - und vor allem eine Strategie!

Unterschlagen werden darf allerdings nicht, dass Fonds nicht gleich Fonds ist und Vermittler nicht gleich Vermittler. Hier trennt sich wie in anderen Bereichen die Spreu vom Weizen. Wichtig ist, dass dieser über die notwendigen Kenntnisse verfügt, im Interesse seines Kunden - gemäß Risikominimierung - zu selektieren. Ein Finanzanlagenvermittler muß die Depots regelmäßig überprüfen und dies mit seinen Kunden kommunizieren – nicht um durch regelmäßige Umschichtungen den Kunden finanziell zu überfordern - sondern um diese an sich ändernde Marktgegebenheiten bzw. Kundenbedürfnisse anzupassen. Ein Depot kann nur so gut sein wie die dahinter agierenden Personen!

Am Markt gibt es viele Experten, die aus der Vielzahl der hervorragend gemagten Fonds diejenigen ermitteln, die im Kundeninteresse solche Ergebnisse, wie hier beschrieben, liefern.

Carsten Walendy - Finanz- und VersicherungsmaklerCarsten Walendy - Finanz- und VersicherungsmaklerEr denkt, dass Finanzanlagenvermittler/innen verschwinden werden, sofern sie sich nicht mit dem Thema Geldanlagen intensiv beschäftigen oder sich als reine Versicherungsmakler/innen bzw. -vermittler/innen bereits auf gewisse Bereiche spezialisiert haben.

Aktienmärkte als verbliebene Performancetreiber

Ein Ende der Niedrigzinspolitik ist aber nicht abzusehen, so klagt etwa der Deutsche Bankenverband. Die Geldpolitik der Notenbanken bleibt expansiv, die Realverzinsung niedrig bis nicht existent und die Aktienmärkte der verbliebene Performancetreiber.

Was also tun, um in diesen volatilen Zeiten sein hart erarbeitetes Geld trotzdem zu mehren? Als Versicherungsmakler und Finanzanlagenvermittler sind wir seit 25 Jahren im Geschäft. Unsere Philosophie ist so einfach wie effizient: „Trenne Versicherungen von Geldanlagen“ und „Jeder Kunde benötigt ein Depot“. Und unsere Erfahrungen haben folgendes gezeigt. Ein Kunde, der nur versicherungstechnisch betreut wird ist unter Umständen anfälliger für einen Vermittler-/Gesellschaftswechsel als ein Kunde, der auch seine Geldanlagen über uns tätigt. Denn bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf.

Durch diese konsequente Trennung haben wir es geschafft, einen großen Bestand aufzubauen, an dem wir heute finanziell partizipieren, der auch unsere Altersvorsorge darstellen soll. Mehr als 30 Prozent unserer Einnahmen generieren wir mittlerweile aus dem Investmentgeschäft – Tendenz stark steigend. Das Versicherungsgeschäft ist rauher geworden. Wer heute nicht über ansehnliche Bestände verfügt oder als Spezialist auf bestimmten Gebieten agiert und somit laufende Einnahmen vorweisen kann, wird wahrscheinlich in einigen Jahren als Makler(in) oder Vertreter(in) nicht mehr existent sein. Oder er/sie setzen sich mit dem Thema Geldanlagen auseinander.

Bildung der Anleger im Finanzbereich oft nicht ausreichend

Mangels finanzieller Bildung vieler Bundesbürger findet nur sehr langsam ein Umdenken hin zu Rendite-trächtigeren Anlageformen wie Aktien und Fonds in der Bevölkerung statt. Laut einer Umfrage von TNS Infratest beschäftigt sich nur jeder vierte Deutsche regelmäßig mit seinen Finanzen. Für viele ist das Thema Börse ein Buch mit sieben Siegeln und so verfahren sie nach dem ABC-Prinzip: A wie Aktie und B wie Börse gleich C wie Crash und da kann man ja Geld verlieren. Schon Karl Marx wußte, dass eine Beteiligung an der Wirtschaft als Aktionär in bedeutendem Maße zu Wohlstand des Einzelnen, aber auch des gesamten Landes führt. Hier steckt ein riesiges Potential - dank dahinsiechender Sparbucheinlagen oder unrentabler Versicherungen, letztere häufig zu kostenintensiv.

Apropos Kosten. Keiner arbeitet umsonst oder trägt in unserer Branche das rote Kreuz auf dem Rücken. Die Kunden, die uns empfohlen werden beziehungsweise die wir aktiv zum Thema Geldanlage ansprechen, sind häufig schon gut vorinformiert, was das Thema Kosten angeht. Denn die Fondsbranche als am stärksten regulierte Branche verpflichtet mich als Vermittler dazu, diese dem Kunden gegenüber auszuweisen. Für uns eine Selbstverständlichkeit. Unser Know-how und unsere Dienstleistung gibt es nicht für umsonst! Und aus meiner Sicht, die als Finanzanlagenvermittler, war es nie leichter, mit Kunden über das Thema Investment zu sprechen. Denn diese sind verunsichert! Die Banken und Sparkassen, aber auch Versicherungen können keinen oder nur minimalen Zins mehr bieten.

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Wer heute und in Zukunft einen Zuwachs generieren möchte, muss, sofern noch nicht geschehen, über alternative Anlagemöglichkeiten nachdenken. Und da führt kein Weg mehr an der Börse vorbei! Ob direkt in Aktien oder Investmentfonds unterschiedlicher Gattung sei dahingestellt. Die Kunden erwarten Lösungen und hier kann ein versierter Vermittler nach 34f oder 34h nicht nur punkten, sondern gleichzeitig ein wiederkehrendes Einkommen aufbauen.