Vor Gericht wegen Betrugs verantworten muss sich ein Mann namens Falk E. Er hatte in der sächsischen Landeshauptstadt mehrere Jahre lang die Funktion des Chefs einer Versicherungsagentur der Ergo ausgefüllt. Diese Stellung in der Firma hat der Mann im Zeitraum von Sommer 2008 bis Herbst 2012 mutmaßlich zu seinen Gunsten ausgenutzt. So habe sich die Zahl der Fälle, die ihm die Staatsanwaltschaft nun als Betrug vorwirft, auf 250 summiert, berichtet die Sächsische Zeitung.

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Der Trick sei gewesen, dass der Mann Kapitalanlagen angeboten habe, die gar nicht existent gewesen seien. Damit habe er über die Jahre insgesamt vierhunderttausend Euro verdient. Doch damit nicht genug. Auch über Provisionen für Rentenversicherungen, die es ebenso wenig gegeben habe wie die Kapitalanlagen, soll der Mann weitere 407.000 Euro eingestrichen haben.

Erfundene Produkte, offene Rechnungen, Ruhe auf der Insel

Damit sein Vorgehen unbeobachtet blieb, reichte der Vertreter dann laut Staatsanwaltschaft bei der Ergo falsche Unterlagen ein und buchte über einen langen Zeitraum von den Konten seiner Kunden heimlich über das Lastschriftverfahren Beträge ab. Außerdem habe der Vermittler Verträge gekündigt, nur mit dem Ziel, nachher die Rückzahlungen auf sein privates Konto weiterleiten zu können.

Trotz der mutmaßlichen Betrügereien sammelte der Mann Schulden an. So geschah es, dass er die Rechnungen für einen Porsche und für Fitnessgeräte im Wert von elftausend Euro, die er gekauft hatte, nicht beglich.

Wer so wild lebt, der muss irgendwann abtauchen. Dazu entschloss sich der Mann dann im Jahr 2012 und ging in die Dominikanische Republik - wo er bis zum Februar diesen Jahres unbehelligt lebte. Dann aber wurde er aufgegriffen und nach Sachsen überstellt. Nachdem er sechs Monate in der Untersuchungshaft verbrachte, wurde nun sein gerichtliches Verfahren aufgenommen.

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Vermittler erwarten 3 Jahre Haft

Falk E. hat sich einen Verteidiger zugelegt, welcher gegenüber der Presse bekannt gab, der Vermittler würde ein komplettes Geständnis abgeben – doch seien die angerichteten Schäden weit unter den Werten anzusetzen, welche die Staatsanwaltschaft angesetzt hatte. Trotz allem rechnet man damit, dass der Vermittler für sein Vorgehen mit einem Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren rechnen muss.

Sächsische Zeitung

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