"Von der Garage zu Google, das ist absolut vorstellbar". So äußerte sich Bafin-Chef Felix Hufeld jetzt auf einer Konferenz seiner Finanzaufsicht zu den Potenzialen, die er bei einigen aufstrebenden Jungunternehmen der Assekuranz sieht. "Wir beobachten von Jahr zu Jahr deutlich zulegende Investitionen in junge Fintech-Unternehmen", so Hufeld. Weltweit kamen, so berichtet es „Finanzen.net“, im Jahr 2015 mehr als 22 Milliarden US-Dollar Riskokapital für Startups in Umlauf. Dies seien 75 Prozent mehr Gelder als noch 2014, wird berichtet.

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BaFin: Monatlich 100 FinTech-Anfragen

Deutschland habe deutlich aufgeholt, wird Hufeld weiter zitiert. Bei der Finanzaufsicht kämen derzeit monatlich 100 Anfragen an, die sich auf Fintech-Startups bezögen. Zu Banken heißt es, "beide Lager arbeiten häufig miteinander", so Hufeld. Und weiter. "Gewiss ist das klassische Bankgewerbe noch nicht akut vom Aussterben bedroht." Den Markterfolg der Unternehmen bestimmten aber nicht die Politik oder die BaFin, sondern "glücklicherweise der Markt".

Und zum Markt sagt der BaFin-Chef „Aus Sicht der Versicherer würde ich mich nicht für unverwundbar halten“, sagte er. Die Startups würden sich perspektivisch zu Risikoträgern entwickeln. In einer Art Zwischenschritt wird erwartet, das die Jungunternehmen demnächst vermehrt als Assekuradeure antreten, also alles selbst machen und lediglich die Risiken bei einem Versicherer als Risikoträger entsorgen. Hufeld auf der Konferenz der BaFin: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Grenzen verschwimmen“, sagte er.

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„Unter der Genehmigungsschwelle“ ist okay

Die Aufsicht wolle den Fintechs genug Raum lassen, „nah am Geschehen sein, uns aber nicht vor die Marktentwicklung setzen“, sagte der BaFin-Chef. „Wenn es ein Fintech schafft, sein Geschäftsmodell so zu designen, dass es knapp unter der Genehmigungsschwelle ist, dann soll es das machen“, erklärte Hufeld, der weiter sagt: „Wir betreiben keine Gewerbeförderung, das führt nur zu Interessenkonflikten“, sagte er. „Ich halte Sandkästen aufsichtsrechtlich für Unfug.“ Diese Sandkästen gibt es derzeit in Britannien als eine Art „Aufsicht light“. Letzterem erteilt Hufeld eine Absage.

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