Sobald einem Reparaturgeschäfte zugetragen wird, dass ein Versicherungsschutz vorhanden sei, würden Rechnungen hier oft viel höher ausfallen. Wissenschaftler haben Tests direkt am Point-of-Sale durchgeführt. Dabei habe eine Hälfte des Testteams lediglich eine Rechnung nach der Reparatur verlangt. Die andere Hälfte habe ebenfalls um eine Rechnung gebeten, hier allerdings mit dem Vermerk, die Rechnung solle schlussendlich von einer Versicherung gedeckt werden.

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„Im Durchschnitt lagen in unserem Experiment die Reparaturkosten für einen Computer ohne Versicherungsschutz bei 70 Euro. Wurde der Dienstleister darüber informiert, dass eine Versicherung die Rechnung übernimmt, dann wurden im Schnitt etwa 80 Prozent mehr verrechnet“, stellte Matthias Sutter vom Institut für Finanzwissenschaft die Ergebnisse dar. Der Bericht ist im Magazin Proceedings of National Academy of Science (PNAS) erschienen.

Feldexperiment in Reparaturbetrieben, welche in Österreich registriert sind

„Für unsere Studie kauften wir fünf identische und perfekt laufende Computer. In jedem beschädigten wir bewusst eines der RAM-Module,“ erklärte Sutter. Im Anschluss gaben die Tester diese beschädigten Rechner in den 61 von 251 in Österreich registrierten Reparaturbetrieben ab. „Vermuten die Experten, dass eine Versicherung die Kosten trägt, dann kommt es zur Überversorgung mit Ersatzteilen und zur Überbezahlung von Arbeitszeit“, erklärte Rudolf Kerschbamer von der Universität Innsbruck.

Proceedings of National Academy of Science (PNAS), golem.de

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