„Im zweiten Jahr in Folge haben wir einen deutlichen Anstieg dieser Zahlen hinnehmen müssen. Mit Blick auf die kommenden Urlaubsmonate raten wir deshalb allen Autofahrern nachdrücklich, sich auf den 'Ernstfall Unfall' ausreichend vorzubereiten“, erklärt Dr. Jens Bartenwerfer, Geschäftsführer der GDV Dienstleistungs-GmbH & Co. KG (GDV DL), die den Zentralruf der Autoversicherer betreut.

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In einer Mitteilung des Serviceanbieters heißt es, dass die Zahlen des letzten Jahres zeigen, dass vor allem die nahe gelegenen Reiseziele rund um Deutschland die höchsten Schadensmeldungen verzeichnen: 2015 entfallen allein auf Italien 5.018 Unfälle, dicht gefolgt von Frankreich mit 4.999 Unfallmeldungen.

Italien, Niederlande und Österreich führen Unfall-Statistik an

Dahinter liegen die vergleichsweise kleineren Nachbarländer wie die Niederlande, die mit 3.933 Unfällen auch den größten Anstieg verzeichnen: einen Zuwachs um 11,1 Prozent im Vergleich zu 2014. Für Österreich ergibt sich eine Zunahme um 11 Prozent auf 3.048 Unfallmeldungen, gefolgt von Polen mit 2.242 (plus 10,8 Prozent) und Belgien mit 1.538 Schadensmeldungen. Auf diese sechs Länder entfallen insgesamt 70 Prozent aller eingegangenen Meldungen beim Zentralruf. Rückläufige Zahlen gebe es 2015 lediglich für die Schweiz mit einem Minus von 9 Prozent auf 925 Unfälle sowie Spanien, das mit einem Rückgang um 5,2 Prozent für 1.128 Schadenmeldungen sorgte.

Die meisten Unfälle passieren in den Sommermonaten zwischen Juli und September. Auf diese drei Monate entfallen knapp die Hälfte (49,4 Prozent) aller gemeldeten Unfälle. Ganz an der Spitze liegt der August mit 4,516 Unfallmeldungen gefolgt vom September (4.174) und dem Juli (3.256). 2015 erreichen 57,8 Prozent aller Meldungen den Zentralruf aus Italien zwischen Juni und September, aus Frankreich sind es in dieser Zeit 51 Prozent.

15 Millionen Menschen waren 2015 mit Auto in Nachbarländern unterwegs

„Etwa 15 Millionen Deutsche waren 2015 mit dem Auto in den Nachbarländern unterwegs, hat die Forschungsgemeinschaft 'Urlaub und Reisen' ermittelt. Damit wird das potentielle Ausmaß eventueller Schadenfälle deutlich“, erläuterte der GDV DL-Geschäftsführer Bartenwerfer.

Der Unfallexperte empfiehlt, alle Unterlagen zusammenzustellen und vor allem anschließend auch mitzunehmen, die für eine eventuell notwendige Schadenabwicklung wichtig sind. Ins Reisegepäck gehöre vor allem der Europäische Unfallbericht, der eine Unfall-Protokollierung erleichtern soll, die Grüne Karte und die 0800 250 260 0 (aus dem Ausland +49 40 300 330 300), die Nummer des Zentralrufs der Autoversicherer. Der Zentralruf ermittelt den Schadenregulierungsbeauftragten für ausländische Versicherungen. Und schließlich sei es natürlich ebenfalls wichtig, die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 zu notieren.

Erläuterung Grüne Karte:

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Die Grüne Karte ist zwar in der EU nicht mehr vorgeschrieben, eine Mitnahme ist jedoch sinnvoll. Verlangt wird sie bei Fahrten in folgende Länder: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Iran, Israel, Marokko, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Russland, Serbien, Türkei, Tunesien, Ukraine und Weißrussland. Der Fahrzeughalter erhält sie bei seiner Autoversicherung.

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