„Angesichts anhaltend niedriger Zinsen, wegbrechender Ertragspotentiale im traditionellen Geschäft und neuer Wettbewerber ist das geringe Vertrauen kein Randthema, sondern eine grundlegende Bedrohung für künftiges Geschäft", sagt Tobias Mündemann, Senior Partner und Bankenexperte bei Edelman.ergo. Die Ergebnisse umfassen 28 Länder. Mit seiner Aussage zielt Mündemann darauf ab, dass lediglich 32 Prozent der Deutschen dem Finanzsektor vertrauen.

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Vertrauen in Finanzdienstleister wächst

Zuversichtlich blicken hingegen immerhin 41 Prozent der Briten diesem Wirtschaftssektor entgegen, in den USA ist es etwa die Hälfte der Befragten. Im innerdeutschen Branchenvergleich bleiben Banken, Sparkassen und andere Finanzdienstleister die am wenigsten angesehenen Unternehmen.

Dagegen schenken Bundesbürger dem Technologiesektor (63 Prozent), dicht gefolgt von der Lebensmittelindustrie (57 Prozent) und der Telekommunikationsbranche (50 Prozent) das größte Vertrauen. Einziger Lichtblick für die Finanzindustrie: Im Vergleich zum Vorjahr seien die Werte um sieben Prozentpunkte gestiegen und innerhalb der vergangenen fünf Jahre sogar um 15 Prozent. Damit konnte der Finanzsektor mehr Vertrauen zurückgewinnen als jede andere Branche.

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Finanzbranche: Geringsten Publikums-, jedoch höchstes Mitarbeitervertrauen

Neben einem mäßig gestiegenen Vertrauen in die Branche, gilt immerhin der Zuspruch der eigenen Mitarbeiter in den Finanzsektor als Lichtblick. Die Branche ist faktisch die, mit dem geringsten Publikumsvertrauen, aber dem höchsten Wert bei den eigenen Mitarbeitern. Ziele müsse es daher sein, dem Kunden den Wert und die Notwendigkeit der Branche zu verdeutlichen. Zudem müsse Verantwortung der Finanzdienstleister für die Gesellschaft unterstrichen werden. Außerdem wolle die Öffentlichkeit mehr über das Spitzenpersonal wissen – woran es glaubt und wofür es steht (79 Prozent), heißt es in der Auswertung der Umfrage.

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