Das Sturmtief Elvira hinterließ in der letzten Woche eine Spur der Verwüstung in Süddeutschland. Infolge von Starkregen verwandelten sich Bäche in reißende Ströme, die Fluten rissen Bäume, Autos und Schutt mit sich. In der Innenstadt des kleinen Örtchens Braunsbach bei Schwäbisch Hall türmen sich Halden aus Geröll und Schlamm. Häuser sind vom Einsturz bedroht, mehrere Menschen verloren ihr Leben.

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Wie der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, wird das Unwetter auch die Versicherungsbranche teuer zu stehen kommen. Auf 450 Millionen Euro beziffert der Branchenverband den Schaden anhand vorläufiger Schätzungen. Eingerechnet sind hierbei die versicherten Häuser, Hausrat, Kfz-Schäden aus der Kaskoversicherung sowie Schäden von Gewerbetreibenden. Betroffen vom Sturmtief „Elvira“ war vor allem das Bundesland Baden-Württemberg.

Schäden aus Niederbayern und Nordrhein-Westfalen noch nicht eingerechnet

Doch die Unwetter der letzten Woche könnten für die Versicherungsbranche noch weit teurer werden. Denn die Schäden, welche „Elvira“ in Niederbayern und Nordrhein-Westfalen anrichtete, sind bei der aktuellen Schätzung noch gar nicht eingerechnet. Auch die Verwüstungen des Tiefs „Friederike“, welches ab Mittwoch die Republik heimsuchte, sind in den Schätzungen nicht berücksichtigt, wie der Branchenverband berichtet.

So beziffert Michael Fahmüller, Landrat des Kreises Rottal-Inn, allein die Schadenskosten für Niederbayern auf rund eine Milliarde Euro. „Es sind mehr als 5.000 Haushalte betroffen, 500 Häuser schwer beschädigt, die wohl nicht mehr sanierbar sind“, sagte Fahmüller der FAZ. Zudem seien allein in seinem Landkreis mehr als 200 Brücken zerstört worden und ganze Straßen weggespült.

95 Prozent der Hausbesitzer Baden-Württembergs haben Elementarschadenversicherung

Die Hausbesitzer in Baden-Württemberg hatten insofern Glück im Unglück, dass die meisten Immobilienbesitzer der Region über eine Elementarschadenversicherung verfügen. Der Absicherungsgrad beträgt im Bundesland stolze 95 Prozent, wie der GDV berichtet. Zum Vergleich: Nur 38 Prozent aller Hausbesitzer haben bundesweit einen entsprechenden Schutz. Nur wenn ein Elementar-Schutz in der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung inkludiert ist, zahlt der Versicherer auch für Überschwemmungsschäden.

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Der Grund für den hohen Bestand an Elementar-Policen: In Baden-Württemberg bestand bis in die 90er Jahre hinein einer Versicherungspflicht für Überschwemmungsrisiken. Viele Hausbesitzer haben ihre Verträge aus dieser Zeit einfach weitergeführt.

GDV

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