Die JDC Group präsentiert sich via Pressetext zu dem Unister-Deal als „führendes Advisortech-Unternehmen in Europa“. Diese Kategorie eines Anbieters war bisher nicht bekannt. Das Portal Geld.de, angeblich mit 200.000 Kunden beziehungsweise Usern, soll zu einem Robo-Advisor für Versicherungs- und Kapitalanlagen ausgebaut werden. Zudem ergänze das Portal den digitalen Versicherungsordner des Unternehmens, seiner neulich geschaffenen App „allesmeins“ für die digitale Kundengruppe etwa der Genration Y, die demnächst zur kaufkräftigen Hauptkundschaft all derer aufwächst, die Waren oder Dienste anbieten.

Anzeige

Über den Kaufpreis haben JDC und Unister den Informationen nach Stillschweigen vereinbart. Die „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) spekuliert - ohne Quellen anzugeben - von einem „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“, der bald zwischen Käufer und Verkäufer den Besitzer wechseln soll. Ob Versicherer Hanse-Merkur bei dem zu erwartenden Geldsegen des in Geldnot befindlichen Unister-Konzerns die Hand dazwischen hält, darüber liegen auch keine Informationen vor.

Was wird aus den Millionen-Schulden bei Hanse-Merkur?

Als bekannt gilt aber nach Recherchen des „Handelsblatts“, über die der Versicherungsbote berichtete, dass Unister bei der Hanse-Merkur per Stand 2014 um die 40 Millionen Euro, also keinen „niedrigen“, sondern eher einen mittleren Millionenbetrag, Schulden bei dem hamburgischen Versicherer hat. Vor der jetzt angekündigten Abgabe von Geld.de an JDC war in der Finanzgemeinde über einen Verkauf des Geld-Portals an die Hanse spekuliert worden.

Anzeige

Vor knapp einem Jahr hatte Unister (s)eine Übernahme durch die Hanse-Merkur-Versicherungsgruppe angekündigt, jedoch hat der laut Versicherer LVZ eine Kauf-Option für Geld.de nicht ausgeübt. Aktuell habe Geld.de 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Dresden und Leipzig. Diese Menschen wolle JDC aber nicht alle in seine Dienste übernehmen, wird weiter berichtet. Mehr erfahre die Belegschaft auf einer Betriebsversammlung am 8. Juni.

Anzeige